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Nun bekommt München also einen neuen Kulturreferenten. Ob es diesmal
endlich einer wird, dem der Jazz eine Herzensangelegenheit ist und nicht
nur eine Pflichtübung? Die Musik stand ja bei Julian Nida-Rümelin
sicher nicht an erster Stelle, und der Jazz schon gar nicht. Das war freilich
bei seinen Vorgängern mehr oder weniger auch so. Nur Siegfried Hummel
kam von der Musik her, aber zum Jazz hatte er eher ein distanziertes Verhältnis.
Seit rund zehn Jahren begeistert die in New York beheimatete Mingus Big Band Fachleute wie Publikum gleichermaßen. Ihre Musik basiert auf den vielen Themen, die Charles Mingus geschrieben hat und auf dem, was er daraus gemacht hat. Dabei wechselt die Besetzung häufig, die aus einem großen Reservoir an Musikern schöpft, von denen wohl nur wenige noch mit Mingus gespielt haben (er starb 1979). Viele der Jüngeren dürften ihn gar nicht mehr live erlebt haben, sondern nur seine Aufnahmen kennen. Gemessen daran ist das Ergebnis höchst erstaunlich und für den Jazz insgesamt sehr wichtig. Die hervorragenden Arrangements viele davon stammen von Sy Johnson werden mit einem Feuer gespielt, an dem Mingus sicherlich seine helle Freude gehabt hätte. Es ist also sehr wohl möglich, wie in der klassischen Musik die Vergangenheit zum Leben zu erwecken und sie zu einer höchst lebendigen und spannenden Gegenwart zu machen. Die Mingus Big Band hat eine bedeutsame Vorbildfunktion. Joe Viera
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