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Nach einer schöpferischen Zwangs-Pause ging 1997 am neuen Standort der Vorhang auf: Rauchfrei wird zum Jahresauftakt mit wachsendem Erfolg im großen und kleinen Haus der Städtischen Bühnen gejazzt. (Ob sich damit irgendwo in der Mitte zwischen Jazzclubgängern und Theaterpublikum eine neue Spezies von Jazzliebhabern herausbildet, könnte die erneute Durchführung eben der Studie klären, die der langjährige künstlerische Leiter Fritz Schmücker Anfang der 90er über das typische Jazz-Publikum auf Festivals verfasste...) Tatsache ist: Die jüngste Ausgabe vom 5. bis 7. Januar war schon im Vorfeld ausverkauft. Inhaltlich übertraf sich das Festival in diesem Jahr selbst mit einem zündenden Mix aus musikalischen Sternstunden unterschiedlicher Cou-leur. Viele neue Töne kamen aus Frankreich, allen voran die bunte Show von Tous Dehors und ein beeindruckendes Konzert vom Henri Texier Azur Quintett. Texier und Schlagzeuger Tony Rabeson beflügelten als groovende Antriebsmaschine vor allem einen: Henri Texiers Sohn Sébastien, der auf Saxophon und Klarinette eine beglückende Ausdrucksstärke einbrachte, ihm dürfte ein großer Weg beschieden sein! Auf vielen Hochzeiten tanzt Gianluigi Trovesi in Münster war er durch sein Nonett vertreten, und das berief sich hier auf Shakespeares Sommernachtstraum. Diese Musik führte vor, wie einst das Theater gewesen sein muss bunt, laut und humorvoll, und mit dem leuchtenden Spiel des überragenden Melodikers Trovesi in seinem Zentrum! Starke Impressionen lieferte Phil Minton, dessen neues Projekt 4
Walls an die legendären Roof (damals noch mit dem
inzwischen verstorbenen Tom Cora) anknüpfte. Zeitgenössischer Klavierjazz durchzog als wichtiger roter Faden alle drei Festivaltage. Temperamentvolle Statements hierzu kamen zum Beispiel vom frankoamerikanischen Jacky Terrasson, einer fulminant zwischen Blues und freiem Jazz aufspielenden Amine Claudine Myers und dem Hannoveraner Jens Thomas. Stefan Pieper
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