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„Weltmusik“ – was für eine merkwürdige Bezeichnung. Niemand, den ich fragte, hatte eine überzeugende Definition parat. Ist das nun Musik, die überall auf der Welt gespielt und gehört wird, oder Musik, die aus Bestandteilen vieler Musikformen zusammengemixt ist? Ist sie besonders wertvoll, weil immer so eine Art Hochachtung mitschwingt, wenn von ihr die Rede ist? Wer hat diesen Begriff erfunden? Brauchen wir ihn überhaupt? Suchen wir nach Analogien, so stoßen wir auf den Ausdruck „Weltliteratur“. Dazu heißt es in einem Lexikon neueren Datums (Dem Brockhaus in drei Bänden 2006): „Weltliteratur - Gesamtheit der Nationalliteraturen aller Völker und Zeiten; auch Werke, die über ihren nationalen Entstehungsbereich hinaus besondere Geltung haben.“ Eine klare Definition einer sinnvollen Bezeichnung. Sie ließe sich ohne weiteres auf Musik übertragen – aber mit Weltmusik meinen die, die diesen Begriff verwenden, etwas ganz anderes. Nur was genau? Übrigens kommt das Wort Weltmusik in dem genannten Lexikon nicht vor. Joe Viera |
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