Anzeige |
|
|
Anzeige |
|
Erwachsene schwelgen ja manchmal gerne in Kindheitserinnerungen und entsinnen sich mit Wehmut an frühere Vorlieben und Leidenschaften. Manchmal ist die Sehnsucht dann so groß, dass diese fast vergessenen Lieblingsbeschäftigungen später wieder zu neuem Leben erweckt werden und daraus zum Beispiel Wochenend-Zugführer oder späte CarreraProfis werden. Dieses Prinzip wollen sich die Veranstalter des Workshops „Jazz Juniors“ zu Nutze machen und so die Leidenschaft für den Jazz bereits bei den ganz jungen Musikern einbrennen. Deshalb veranstaltet „Jugend jazzt Bayern“ in Zusammenarbeit mit dem Verband bayerischer Sing- und Musikschulen und der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf schon seit vier Jahren Workshops für Nachwuchsjazzer in Marktoberdorf. Aufgrund der großen Nachfrage werden seit letztem Jahr mit Hilfe der finanziellen Unterstützung durch die Kulturstiftung Unterfranken auch in Nordbayern Workshops angeboten. Angesprochen werden 10- bis 15-jährige Jungmusiker, die bereits in den Musikschulen Grundkenntnisse am Instrument erlernt haben. Bei Jazz Juniors sollen sie dann ergänzend die Grundzüge der Improvisation, Rhythmik und Gehörbildung erlernen, frei nach dem Motto: „Das Wichtigste in der Musik steht nicht in den Noten“. Zum letzten Kurs während den Herbstferien kamen so viele Teilnehmer wie noch nie in die Bayerische Musikakademie Marktoberdorf. 34 Jugendliche aus ganz Bayern waren neugierig auf Jazz. Dafür wurden dann auch gleich fünf Dozenten engagiert: Walter Lang (Piano, Rhythmus), Daniel Eberhard (Piano, Rhythmus), Lothar Ringmayr (Saxophon), Johannes Herrlich (Posaune), Klaus Wangorsch (Trompete) und Rick Hollander (Perkussion). Die meisten von ihnen sind schon seit dem ersten Kurs dabei und nehmen die Herausforderung, Jazz an die Kids weiterzugeben, gerne an. Sowohl Dozenten als auch Schüler hatten ein anstrengendes Programm vor sich. Pünktlich um neun Uhr morgens begann der Tag mit gemeinsamen Warm-Up- Übungen ohne Instrumente, dafür mit viel Musik und Spaß. Dann arbeiteten die Dozenten in kleinen Combos mit den angehenden Jazzern. Nachmittags wurde entweder weiter in den Combos gespielt oder es gab Unterricht in den einzelnen Instrumentengruppen. Danach traf man sich noch mal zu gemeinsamen Rhythmusübungen. Und auch nach dem Abendessen war bei einigen noch nicht die Luft raus und sie jammten, bis Bettruhe verordnet wurde. „Die Kids sollen Spaß am Musik machen haben. Teilweise haben wir Schüler, die zwar schon seit Jahren unterrichtet werden, aber noch nie in einer Gruppe gespielt haben. Und die sollen auch noch ohne Noten mit anderen zusammenspielen. Und wenn das dann auch noch funktioniert, sind sie total überrascht und umso mehr begeistert. Und wir Dozenten haben unser Ziel erreicht,“ resümiert Daniel Eberhardt, dessen Stimme zwar am Ende des Workshops fast versagt, der aber auch nächstes Mal unbedingt wieder dabei sein will. ar
|
|