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Jazzzeitung

2001/12-2002/01  ::: seite 24

glossar

 

Inhalt 2001/12

standards
Editorial
News
Fortbildung
no chaser: Queen of the Road
Glossar: Y (oung, Lester)
Farewell: In Memoriam Milt Gabler

berichte
Elmau. Jazztival wird zum Folktival
Ebersberg. Jazz im alten Kino
Regensburg. Maria-Verehrung
Ingolstadt. Jazztage zwischen New Orleans und Dancefloor
Ingolstadt. Das Roman Schwaller Nonett im Audiforum
Berlin. Elchtest. Jazzfest Berlin 2001
Eine Geburtstagsparty mit Dusko Goykovich

jazz heute
Break (von Joe Viera)
 Farewell.
 no chaser. Queen of the Road
  Zugereister Mafioso. Nürnbergs neuer Jazzprofessor: Steffen Schorn
 

portrait / interview
Hör-Pretiosen. Das Münchner Label Winter & Winter
Zappelbruder Schlagzeugvirtuose. Wolfgang Haffner

play back.
Das Tanzorchester.
50 Jahre leitet Erwin Lehn sein Südfunkorchester

education
Fortbildung
Abgehört 1
Dusko Goykovich: In My Dreams

Abgehört 2
Oscar Peterson: Exclusively for my friends

dossier
Neue CDs und neue Chorusse. „Abgehört“: Eine neue Rubrik in Ihrer Jazzzeitung

medien/service
Die Time macht die Musik. Videos mit Swing und Latin Drumming
Charts & Critics Choice
Internet. Link-Tipps
Rezensionen 2001/12
Service-Pack 2001/12 als pdf-Datei (kurz, aber wichtig; Clubadressen, Kalender, Jazz in Radio & TV, Jazz in Bayern und anderswo (144 kb))

 

Y (oung, Lester)

Lester Young (27.8.1909 Woodville bis 15.3.59 New York), der Prototyp des coolen Musikers, hat lange vor dem Cool Jazz mit verhaltener, vibratoarmer Tonbildung und relaxtem swing musiziert. Sein trockener Sound und weiches Spiel war in den 30er-Jahren, als sein Antipode Coleman Hawkins übermächtiges Vorbild Aller war, unerhört. Ansatzpunkte zu seinem Klangideal lagen allenfalls im Chicago Jazz (Frankie Trumbauer, Bud Freeman).

Doch während seiner Zeit bei Count Basie (1936–40, 1943–44, später als Gast), der Youngs Stil kontrastierend zu dem des Hawkins-Schülers Hershel Evans einsetzte, errang er als selbst-ständige Stimme Gehör. Seine oft pentatonische Melodik, sein „Hupen” auf einer Note, seine empfindsamen Balladen glichen nichts Dagewesenem. Der Militärdienst (1944–46) hinterließ bei dem sensiblen Künstler ein schweres Trauma; die melancholische Komponente in seinem „Spät“-werk wurde akzentuiert und der Sound fragiler.

Young, der auch ein hervorragender Klarinettist war, erhielt von seiner Freundin Billie Holiday den Spitznamen „Pres“, der seine Stellung als Präsident der Saxophonisten zu unterstreichen. Sein Einfluss war enorm: Charlie Parker beispielsweise (er kam übrigens auch aus K.C.) beherrschte alle Young-Soli auswendig. Besonders vorbildlich wurde Youngs Stil der sanften, leisen Töne im Cool Jazz: (Stan Getz, Jimmy Giuffre).

Zur gleichen Zeit gab es aber auch Stimmen, die von Young zwar die melodische Ökonomie und Merkmale der Phrasierung übernahmen, im Übrigen aber eine Young-Variante „in laut“ pflegten (Gene Ammons). Der Mensch hinter der Musik, der Kollegen mit „Lady” anredete und sich oft eines kaum verständlichen Kauderwelsches bediente, galt als introvertierter Exzentriker.

Der gesundheitlich, vor allem vom Alkohol stark Geschwächte starb nach einem vorzeitig abgebrochenen Paris-Gastspiel.

Marcus A. Woelfle

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