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Jazzzeitung
2001/09 seite 9
interview
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Inhalt 2001/09
standards
Editorial
News
Fortbildung
no chaser: Kleine
Fische
Glossar: Violoncello
Farewell:
Joe Henderson
berichte
Jazz an der
Donau stößt mit 15. Ausgabe an Grenzen
Zum 20.
Münchner Klaviersommer
Das 20.
Bayerische Jazzweekend in Regensburg
Paul Tanner
in der Mohr-Villa
jazz heute
Break (von Joe Viera)
Farewell. Tenorsaxophonist
Joe Henderson verstorben
Club statt couch. Interview
mit Yvonne Moissl, DJF, Teil 2
Kleine Fische
portrait / festivals
Groove des Südens. Jazz
Highlight im Schloss Alteglofsheim
Bösendorfer im Birdland.
Ein Flügel, ein Club, und was daraus werden kann
Benny Goodmans Schüler. Julian
Milkis erinnert sich an den King of Swing
play back.
Ellingtonia. Wiederveröffentlichungen
aus den Sechzigerjahren
Stoische Bassgewitter.
Zwei Konzerte mit Dave Holland auf DVD
education
Deutsch,
Mathe, Jazz
Kurse
dossier
Was tun wir eigentlich?
Kleiner informativer Bericht über die Kunst der Improvisation
medien/service
Charts & Critics
Choice
Internet. Link-Tipps
Rezensionen
2001/09
Service-Pack 2001/09 als pdf-Datei
(kurz, aber wichtig; Clubadressen, Kalender, Jazz in Radio & TV, Jazz in Bayern und anderswo (378 kb))
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Die Bayerische Musikakademie Schloss Alteglofsheim ist am 22. September 2001 genau ein Jahr offiziell in musikalischem
Betrieb. Zum Einjährigen steht der jüngsten aller deutschen Musikbildungsstätten ein ganz besonderer
musikalischer Gast ins Haus. Am 19. September fast auf den Einweihungstag genau gibt das BujazzO, das
Jugendjazzorchester der Bundesrepublik Deutschland, unter der Leitung von Peter Herbolzheimer in Alteglofsheim ein
Konzert. Der Regensburger Posaunist Christian Sommerer, ehemaliges Mitglied des BujazzOs, hatte BuJazzo-Geschäftsführer
Peter Ortmann auf die neu renovierte bayerische Akademie aufmerksam gemacht: Mit 14 Seminar- und Probenräumen,
die größtenteils im historischen Barockschloss liegen, finden auch große Orchester wie das BujazzO
optimale Bedingungen zu Einzelproben. Über 78 Teilnehmer wollen in zwei Formationen vom 9. bis zum 19. September
in Alteglofsheim jazzen: Mit beiden Ensembles probt Peter Herbolzheimer Arrangements von Trompeter Manfred Schoof
und dem frischgekürten DaimlerChrysler-Preisträger Themba Mkhize. Weitere Dozenten sind John Ruocco (sax),
Jan Oosthof (tp), Adrian Mears (tb), John Taylor (p), Peter OMara (g), Martin Wind (b), Bruno Castellucci (dr),
José Cortijo (perc), Judy Niemack (voc).
Der Pianist Mkhize, der für das europäische Publikum bislang nur als Sideman und
Musical Director von Musikern wie Hugh Masekela und Miriam Makeba in Erscheinung getreten ist, stammt aus dem Township
Umlazi bei Durban. Bei der Preisverleihung an Themba Mkhize am 10. Juni 2001, dem südafrikanischen Nationalfeiertag,
(siehe Jazzzeitung 6/01, Seite 5) bot sich für die Jazzzeitung
die Gelegenheit zu einem Interview.
Jazzzeitung: Vor genau sieben Jahren wurde die Republik Südafrika gegründet. Mit welchen Gefühlen
treten Sie heute vor das deutsche Publikum?
Themba Mkhize: Es war eine bemerkenswerte Idee, die Preisverleihung mit einer Feier des südafrikanischen
Freiheitstages zu kombinieren. Es ist sehr schön für mich, heute hier spielen zu können. Und ich
halte es für wichtig, nicht nur als armer, durch die Apartheid unterdrückter Südafrikaner gesehen
zu werden, sondern nach meiner künstlerischen Arbeit beurteilt zu werden. Das ist nicht nur ein Gewinn für
mich persönlich, sondern für alle südafrikanischen Musiker.
Jazzzeitung: In seiner Laudatio meinte Peter Herbolzheimer, in Südafrika gäbe es mehr Jazzradiosender
als Nachrichtensender. Ist Südafrika ein Jazzparadies?
Mkhize: Südafrikaner sind verrückt nach Jazz. Es ist natürlich eine besondere Art von Jazz.
Wir sind nicht nur von Amerika beeinflusst, sondern auch von unseren eigenen traditionellen Musikstilen. Was ich
möchte, ist, Elemente aus der populären Kultur Südafrikas mit Jazz zu kombinieren.
Jazzzeitung: Diese Verbindung südafrikanischer Rhythmen mit Jazz nennen Sie SAfro-Beat (zu
hören auf der neuen Platte Lost and Found, Sony). Wie haben Sie eigentlich den Jazz für sich
entdeckt?
Mkhize: Ich begann als Gitarrist auf einer selbstgebauten Tin Guitar. Bis mein Vater merkte, der Kleine
hat ein bisschen mehr Talent als üblich. Also schickte er mich zu meiner Tante, die Klavierlehrerin im Township
Umlazi war. Doch bald, das muss ich gestehen, langweilte mich klassische Musik. Von da an begann ich nur noch nach
dem Gehör zu spielen, Lieder und Songs vor allem aus dem Radio.
Jazzzeitung: Wer hat Sie denn am meisten beeinflusst?
Mkhize: Von den Musikern Südafrikas natürlich Dollar Brand (heute Abdullah Ibrahim). Es gibt
wohl keinen südafrikanischen Klavierspieler, der ihn nicht gehört hat, und nicht von ihm beeinflusst worden
ist.
Das Gespräch führte Andreas Kolb
Service
- Konzerte im Konzertsaal der Musikakademie Schloss Alteglofsheim:
19. September, Konzert des Bundesjazzorchesters mit zwei BigBands, 19.00 Uhr, Einlass: 18.30 Uhr.
- Weitere öffentliche Probentermine erfragen Sie bitte bei der Musikakademie, Tel. 09453/99 31-0/oder -17,
weitere Infos: www.begegnung-musik.de oder www.bujazzo.de.
Der Eintritt ist frei!
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