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Immer wieder einmal kann man in Konzertkritiken mitunter schon gleich am Anfang den Satz lesen: Neues wurde an diesem Abend nicht geboten. Ja und? Ist es nicht, wie auch sonst in der Musik, in allererster Linie wichtig, dass die Musiker gut gespielt haben? Hat sich der Autor eigentlich überlegt, was die Musiker überhaupt wollten? Ist nicht ihr Konzept auch die Richtschnur für seine Arbeit? Neu kann im Übrigen ganz Unterschiedliches bedeuten: neue Stücke, neue Arrangements, neue Improvisationen, eine neue Spieltechnik, eine neue Besetzung wobei vieles in einem Konzert dem Kritiker bekannt sein mag, der Mehrzahl der Besucher aber durchaus nicht. Für sie kann das Gehörte alles mögliche sein: befremdend, erheiternd, unverständlich, aufschlussreich. Kommt hinzu, dass der Jazz, von seiner Entwicklung wie vom Aufbau der Stücke her, eine Musik der kleinen und kleinsten Schritte ist, sodass kein Musiker sich im Detail genau wiederholen kann, und keine zwei Musiker genau gleich spielen können man muss nur genau genug hinhören. Natürlich kann ein Konzert auch einmal langweilig sein. Aber dann sind die Musiker entweder noch nicht so weit, um ihr Konzept zu verwirklichen, oder sie haben keines, oder es läuft ganz einfach an diesem Tag nicht. Neues würde da auch nichts nützen... Joe Viera |
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