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Jane Monheit, geboren am 3. November 1977 in Long Island, New York, ist aktuell der Jazzstar in Amerika. Hübsch, jung (aber verheiratet), unverbraucht und mit einer deliziösen Stimme beschenkt, faszinierte sie 2000 mit ihrem Debüt „Never Never Land“ und 2001 mit dem Nachfolgealbum,„Come Dream With Me“, das sie endgültig auf die Spitze spülte.
Dabei begann ihre Karriere nicht mit dem Platz ganz vorne. Lediglich Rang 2 beim renommierten Gesangs-Wettbewerb des Thelonious Monk Institutes gab es 1998. Die Jury (u.a. Diana Krall) war trotzdem überzeugt, dass Jane Monheit, die ihr Leben lang Ella Fitzgerald hörte, ihren Weg machen würde. Das hat sie mit den beiden Alben bewiesen, auch dass sie Veränderungen liebt, mal die gesamte Crew für die Aufnahmen austauscht (um das Kommando zu übernehmen und dem ihr verpassten Püppchen Image zu entkommen), und eben jetzt im Herbst 2004 eine völlig andere Richtung einschlägt. Ihr kommendes Album „Taking A Chance On Love“ ist zunächst Jane Monheits erstes Album für Sony Classical. Sie wählte Evergreens aus klassischen MGM Musical-Filmen (Dancing In The Dark, Somewhere Over The Rainbow, I Won’t Dance, Too Late Now) aus und polierte sie im Monheit- Stil auf. Produziert wurde das Album neben Peter Asher vom 11-fachen Grammy Gewinner Al Schmitt, der etwa durch Arbeiten mit Barbara Streisand und George Benson nicht unbekannt ist. Aber warum Musicals der 40er und 50er und Songs, die von Fred Astaire, Gene Kelly oder Doris Day gesungen wurden und weit vor Jane Monheit zu Ruhm gelangten? „Weil ich von Kindestagen an mit den Songs und den Musicals konfrontiert war. Ich würde sogar so weit gehen, dass diese Musicals und ihre Musik den größten Einfluss auf meine musikalische Entwicklung nahmen“, berichtet Jane Monheit mit aufgeregter und quirliger Stimmung als müsste sie die Authentizitäts- Beziehung zwischen den 40ern und ihrer Interpretation 2004 nachhaltig beweisen. „Und“, fügt sie schnell noch an, „mit dem neuen Album sehe ich eine Möglichkeit diese Musik in die Welt zu bringen, die mir seit vielen Jahren viel bedeutet“. Dabei geht Jane Monheit ähnlich vorbehaltlos mit den älteren Kompositionen um wie mit den neueren Interpretationen, die man ja auch von ihr kennt. „Zunächst einmal macht das Alter der Songs für mich keinen Unterschied. Ein großartiger Song bleibt ein großartiger Song, solange man mit ihm ehrlich umgeht und seinen Charakter nicht verändert“. Aber so ganz konnte es Jane Monheit doch nicht lassen, ihren Starlet- Stempel auf die Kompositionen zu drücken und die Songs mit tiefer Eleganz und einem Deut Erotik zu taufen. Natürlich, passiert das beim Restaurieren älterer Songs zwangsläufig. „Ein schwieriger Teil, wenn nicht der schwierigste“, erinnert sich Jane Monheit an die Aufnahmen mit Star- Produzent Al Schmitt. „Man überlegt zunächst, welcher Idee der Original- Komponist nachging, dann versucht man sich in die damalige Zeit einzufühlen und trägt die Gegenwart mit sich herum, die den größten Einfluss auf einen ausübt. Aus diesem Gemisch müssen die Songs entstehen, nicht zu antiquiert, nicht zu modern. Aber auch nicht die Mitte, eher mit leichtem Hang zur Urversion. So gesehen, glaube ich, dass uns das sehr gut gelungen ist“. „Uns“ ist dabei das erwähntr Kernteam mit Al Schmitt, Peter Asher und Jane Monheit, dazu Musiker wie Christian McBride am Bass oder Donald Harrison am Saxophon. Wenn dann ein von Alan Broadbent arrangiertes Orchester mitwirkt, Duett Partner wie Michael Bublé ein Scherflein beitragen, ergibt das ein sagenhaftes Gesamtbild aus flammendem Jazzverständnis und Coolness, die Richtung Wissendheit tendiert. Selbst die teilweise arg glatt geschmirgelter Songs, denen es nicht an Opulenz und ausgewogener Schmalzigkeit fehlt, transportieren fortwährend eine exakt aufgefächerte Mischung aus Swing, Ballade und Lebensgefühl. „Ja“, seufzt Jane Monheit in tiefer Bewunderung, „Al Schmitt hat das alles zusammen gefügt. Er ist eine Legende, unheimlich wichtig für die Jazzwelt und ein äußerst liebevoller Mensch. Wir haben schon einmal miteinander gearbeitet und ich habe ihn angerufen, ob er nicht Lust hätte, bei diesem Album wieder dabei zu sein“. Wobei Al Schmitt insbesondere für Jane Monheit unverbrauchte Ansatzpunkte bietet. „Er kommt nicht nur ins Studio und sagt, „das so und jenes so“. Al vermittelt Visionen, man kann praktisch jeden Tag von ihm lernen und ich bin glücklich mit ihm arbeiten zu dürfen“. Die Arbeitsgruppe ging also mit „Taking A Chance On Love“ voll auf, wenngleich Jane Monheit nichts wissen möchte, von Weiterentwicklungen, einem Album als nächsten Schritt der Karriereleiter und Musiker- Evolution. „Jedes Album hat mich bisher weiter gebracht. So wird das auch mit „Taking A Chance On Love“ sein. Ich sehe das Album als einen weiteren Traum, den ich mir erfüllt habe. Und darauf kommt es mir an. Zu leben um sich Träume zu erfüllen“. Sven Ferchow |
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