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Um heutzutage junge Jazzmusiker zur Teilnahme an Arbeitsphasen von Landesjugend-Big-Bands zu motivieren, müssen sich die jeweiligen Träger schon etwas einfallen lassen. Tourneen ins Ausland, attraktive Auftritte vor vollen Häusern oder klangvolle Namen renommierter Jazzmusiker als Solisten oder Leiter müssen es schon sein, um im an Aufregungen reichen Leben junger Jazzmusiker/ -innen noch einen Stich zu bekommen.
Dem LandesMusikRat Berlin ist dabei zur Herbst-Arbeitsphase des Berliner JugendJazzOrchesters (BJJO) ein ganz besonderer Coup geglückt. Innerhalb der Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Los Angeles konnte mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amtes, der Checkpoint Charlie Stiftung, der amerikanischen Botschaft, des Deutschlandradios Berlin, der Senatskanzlei und der Villa Aurora der Besuch des Luckman Jazz Orchestras (LJO) unter der Leitung von James Newton (fl./comp.) organisiert werden. Die Big Band, die am Luckman Fine Arts Complex der California State University, Los Angeles angesiedelt ist, reist mit so bekannten Musikern wie Benny Maupin (sax), Leon „Ndugu“ Chancler (dr), Charles Owens (sax) oder Lanny Hartley (p) an. Während des einwöchigen Aufenthalts Ende September wurde ein abwechslungsreiches Programm mit Jam-Sessions mit Jazzclub „A Trane“ und zwei Konzerten etwa in der „Unique Music Lounge“ absolviert. Zentraler Aspekt war jedoch die Begegnung zwischen jungen Kollegen der Berliner Szene und den gestandenen Jazzgrößen aus Kalifornien. James Newtons Kompositionen wurden in ausführlichen Proben sowohl in Sections wie auch im Tutti unter tatkräftiger Unterstützung der Musiker des LJO erarbeitet und dann am 2. Oktober 2004 bei einem herausragenden Konzert beider Orchester im Roten Rathaus Berlin aufgeführt. Hier zeigte sich das BJJO in bester Spiellaune, die jungen Musiker/innen liefen unter dem Dirigat von Nikolai Thärichen zu Höchstform auf, wobei für viele die offenen Ansätze der Kompositionen eine neue Herausforderung waren. Besonders hervorzuheben Martin-Lukas Gerwig an der Trompete, der in „Ezekiel-Whel-Beryl Stone“ für Jazz Orchester, Electronics und Solisten eine Interpretation ganz im Sinne des Komponisten James Newton ablieferte. Bewegend dann der Auftritt des LJO, das mit Arrangements von Billy Strayhorn, Charles Mingus und Antonio Carlos Jobim das Publikum in seinen Bann zog. Die Dankesworte des Protokollchefs des Landes Berlin Dr. Stocks an James Newton für das Engagement der Band und die überragende Performance sprachen allen Zuhörern aus dem Herzen. Nun hoffen die Musiker des BJJO, dass die Signale möglichst bald auf Grün für einen Gegenbesuch in Los Angelas gestellt werden, junge Berliner Komponisten und Arrangeure für Big Band wären das ideale Mitbringsel aus der lebendigen Jazz-Hauptstadt Berlin in die USA. Joachim Litty |
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