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Auf die Tradition der Griots angesprochen, der musikalischen Übermittler des kulturellen Erbes in Westafrika, widerspricht Soriba Kouyaté kategorisch: ,,Damit hat meine Musik nichts zu tun. Ich spiele zwar Kora, aber nicht einfach so, wie sie immer gespielt wurde.
Worin er sich von der Traditon unterscheidet, zeigte Kouyaté, Nachfahre vieler Generationen senegalesischer Kora-Virtuosen, jetzt bei einem Münchner Gastspiel (Nightclub des Bayerischen Hofs) und nicht zuletzt auch mit zwei beachtlichen CDs (Kanakassi, ACT 9272-2, und , Bamana, ACT 9288-2). Wie ein warmer Wind, der einen davonträgt, sind die neuarrangierten westafrikanischen Traditionals in Kouyatés Repertoire und im Quartett mit Keyboarder, Bassist und Drummer lässt er Jazzimprovisationen von verblüffender Dynamik loswirbeln. Gershwins Summertime gehört zu seinem Programm genauso wie der Pop-Klassiker ,,Stand by me. Auf Konserve hat er sich mit Partnern wie Trompeter Paolo Fresu, Saxophonist Didier Malherbe und Drummer Joel Allouche auch kompetent an Standards wie Autumn Leaves und Miles Davis All Blues herangewagt. Entgegen Kouyatés eigener Auskunft ist die westafrikanische Tradition in seinem Spiel aber sehr wohl spürbar: Seine Kora kann Geschichte(n) erzählen. Ein Jazz-Griot auch wenn er sich gegen diese Bezeichnung wohl mit aller Kraft sträuben würde. Roland Spiegel
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