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Seit Mai 2001 präsentiert sich der weltweit renommierte Konzertflügel-Hersteller Steinway & Sons in München im Stadtteil Laim in einer neuen Niederlassung, dem Steinwayhaus München, ehemals Piano-Lang. Das Haus bietet mit dem Arthur-Rubinstein-Saal auch einen neu ausgebauten kleinen, feinen Konzertraum. Der ist sicher nicht mit der legendären Steinway Hall in New York zu vergleichen, bietet aber doch 99 Zuhörern eine angenehme Atmosphäre und gute Akustik und Pianisten ausgezeichnete Instrumente.
Szenenwechsel: Auch bei J.I.M., der Jazzmusiker-Initiative München e.V. gab es Veränderungen. Seit Januar gibt es mit Bassist Peter Christl, Schlagzeuger Sunk Pöschl, Sängerin Naomi Isaacs und Pianist Andy Lutter einen neugewählten Vorstand, der auch neue Wege in der Vereinsarbeit zur Förderung der Jazzmusik und natürlich der Jazzmusiker in München beschreiten will. Da traf es sich ganz gut, dass Naomi Isaacs durch ihren Kultursalon im Café Drehleier Kontakt zum Haus Steinway bekam und so das Münchner Jazzpublikum eine neue Konzertreihe: Keys Unlimited im Steinwayhaus München. Diese startete am 27. Mai und soll in Zukunft in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt alle zwei Monate am Donnerstag fortgesetzt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei das Klavier als Soloinstrument mit seinen unbegrenzten Spielarten sowie der Pianist als Komponist, Gestalter und vortragender Künstler. Die Jazzmusiker-Initiative möchte so in regelmäßigen Abständen herausragenden Pianisten (vorwiegend aus dem Raum München) die Gelegenheit bieten, sich und ihre Musik in einem exklusiven Rahmen zu präsentieren und außerhalb des üblichen Bandkontextes individuelle Seiten zu Gehör zu bringen. Beim zweiten Konzert am 19. Juli zeigt sich gleich, dass man Keys Unlimited auch ganz offen verstehen kann, denn da gesellt sich zu Walter Lang an den Tasten Wolfgang Lackerschmid auf den Metallplatten seines Vibraphons. Die Pianisten-Gespanne für die folgenden Konzerte sind Tizian Jost und Gerd Wilden, Antje Uhle und Marc Schmolling. Beim ersten Keys Unlimited-Konzert waren die beiden Münchener Pianisten Christian Gall und Matthias Preißinger zu hören. Beide an diesem Abend erstmals mit einem Soloprogramm. Dabei zeigte sich allerdings, dass diese Art des hier präsentierten Solospiels Herausforderungen mit sich bringt, die sicher nicht auf Anhieb und nicht einfach zu meistern sind. Entsprechend gab es neben faszinierenden Klängen auch viele überflüssige Noten und viel allzu Bekanntes zu hören. Beim jungen Christian Gall war die klassische Schulung deutlich zu hören. Seinem hoch gesteckten Anspruch A new sound of European Jazz konnte er mit Klassikern wie The Song Is You, Caravan oder Someone To Watch Over Me weniger gerecht werden als mit eigenen teils minimalisierenden Stücken wie dem Spaziergang in Appenzell mit witzigen Minimalismen, ostinater Bewegung im munteren Fortschreiten und ständigem Auf und Ab der Dynamik. Die Musik von Matthias Preißinger war durch mehr stilistische Vielfalt gekennzeichnet, ist doch der 1956 Geborene vor allem als Leiter des Gospelchores St. Lukas und in verschiedenen Münchener Latin-Gruppen tätig. Entsprechend weit gefächert war sein solistisches Programm zwischen den Eckpunkten Spain und Humpty Dumpty von Chick Corea, Dolphin Dance von Herbie Hancock, Peace von Horace Silver, Tenor Madness von Sonny Rollins und Stücken von Antonio Carlos Jobim. Dass gerade diese besonders überzeugend gelangen, war bei dem musikalischen Background kein Wunder. Auf der Bühne des Steinwayhauses standen vom Eröffnungsabend noch zwei mächtige Steinways. So nutzten die Veranstalter und die Pianisten die Gelegenheit zu einem improvisierten Duo an zwei Flügeln. Als weitere musikalische Aktivitäten von J.I.M. in diesem Jahr sollen im Herbst das bewährte Jazzfest München und im November erstmalig ein Drum Festival stattfinden. Für beide Veranstaltungen standen bei Redaktionsschluss noch keine Einzelheiten fest. Godehard Lutz Termine
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