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Im Gedenken an den Übervater des Zigeuner-Swing, den 1953 jung verstorbenen französischen Gitarristen Django Reinhardt, begeisterten vier internationale Jazz-Formationen beim diesjährigen Django-Memorial-Festival ein zahlreiches Publikum in der Augsburger Gaststätte Schießstätte. Obwohl das dreitägige Festival mit Gitarrenaustellung nun schon zum neunten Mal stattfand, musste Veranstalter Bernhard Gierstl auch dieses Mal wieder mangels Unterstützung von Stadt und Sponsoren um die finanzielle Rentabilität des Events bangen. Bei der Musik war von derlei Widrigkeiten freilich nichts zu spüren. Um Vielfältigkeit war man von Organisatorenseite bemüht und das zahlte sich aus. Die Eröffnung übernahm das Zigan Swing Trio um den Karlsruher Gitarristen Armin Heitz. Mit virtuosem Geschwindigkeitsrausch und wunderschönen Balladen, die unter die Haut gingen, allen voran das ergreifende Round Midnight, sprang der Funke problemlos über. Genauso wie Heitz seine Gitarre in den langen improvisierten Soli zum Singen brachte, spielte Ausnahmegeiger Martin Weiss im gerade mal ein Jahr bestehenden Trio Strings seine vier Saiten bis die Finger glühten. Mit Harmonious Wail (zu deutsch etwa Harmonisches Geheul) hatte sich eine U.S.-amerikanische Abordnung eingefunden, die sich nahezu übergangslos zwischen den Stilrichtungen Bluegrass und Zigeuner-Swing bewegt. Virtuosität hätte gut und gerne das Motto für alle Gruppen sein können. Ganz erstaunlich aber war die Leichtigkeit, die die jungen Musiker des 1992 gegründeten Robin Nolan Trio an den Tag legten. Gepaart mit unbändiger Spielfreude und mitreißend guter Laune begaben sich die Engländer auf die Jagd nach verwegenen Harmonieverbindungen, Höchstgeschwindigkeits-Soli und musikalischem Witz. Gitarrist Robin Nolan ließ sich auch von einer gerissenen Saite in seinem Spielfluss keineswegs bremsen. Das Publikum klatschte einfach solange, bis die neue Saite aufgezogen war. Dominik Zimmermann |
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