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Evan Parker in der Knitting Factory, Ravi Coltrane im Iridium, Christian Mc Bride im Birdland und Phil Woods im Blue Note nachmittags Essentially Ellington bei Winton Marsalis im Lincoln-Center. Mochte sich solch eine programmliche Dichte, wie man sie im Mai bei einem Kurztrip in New York erleben konnte, überhaupt noch toppen lassen?
Dies konnte nur gelingen, wenn man die Rückfahrt an Bord eines klassischen Oceanliners antrat, um dabei einem Jazzfestival auf hoher See beizuwohnen. Auf der Transatlantikroute von New York nach Southhampton präsentierte die Cunard Line vom 19. bis 24. Mai das 19th Annual Floating Jazz Festival an Bord der legendären Queen Elizabeth 2. Und im attraktiven Pauschalprogramm mit dem oberbayerischen Jazzreiseveranstalter Peter Seefried (http://www.ps-tours.com) konnte man diesem Top-Ereignis noch jenes dreitägige New-York-Special mit den genannten Club-Highlights vorschalten. Delikate Genüsse sowohl in Bezug auf das Jazzprogramm als auch betreffend der exquisiten Künste des chef de cuisine an Bord der königlichen QE2 entschädigten für den heftig-herben Seegang bei zeitweise orkanartigen Windstärken. Den Schwerpunkt des Festivals markierte klassischer Pianojazz von Stars wie Tommy Flanagan mit Peter Washington (b) und Tootie Heath (dr), Monty Alexander mit Hassan Abdul Ash-Shakur (b) und Troy Davis (dr) sowie Makoto Ozone an der Seite von Vibraphon-Meister Gary Burton. Obwohl dem 71-jährigen Tommy Flanangan der heftige Wellengang zuweilen spürbar zusetzte, präsentierte er an den ruhigeren Reisetagen feine Konzerte. Die zahlreich vertretene Pianistenschar (Adam Makowicz, Ted Rosenthal, Derek Smith, Rob Bargad) mühte sich redlich darum, den von rauer Seeluft deutlich missgestimmten Möbeln an Bord einen runden Klavierton abzugewinnen. Bläser waren kaum an Bord. Wenn Tenorist Houston Person zusammen mit Sängerin Etta Jones im Quartett auftrat, erwies sich das stets als eine willkommene Abwechslung. Gary Burton hatte für die Jazz Cruise den 13 Jahre (!) jungen Ausnahmegitarristen Julian Lage mit an Bord genommen. Der hochtalentierte Youngster aus San Francisco überzeugte nicht nur mit zartem Schmelz bei sanften Ballads, sondern konnte auch in flotten Soli an der Seite von Pianist Makoto Ozone Erstaunliches vorführen. Wolfgang Seemann |
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