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Die Proportionen stimmen nicht. Da erhalten dieses Jahr (laut Süddeutscher Zeitung vom 16.2.2001) in München von der Stadt beispielsweise das Teamtheater Tankstelle und das Theaterzelt Das Schloss je 150.000 Mark und das Theater Blaue Maus 100.000 Mark. Ich bin nicht sicher, ob die Reichweite der künstlerischen Leistung dieser Schaubühnen bis sagen wir Ingolstadt geht, geschweige denn gar bis Aschaffenburg. Aber die der Unterfahrt reicht, das ist erwiesen, bis England und in die USA. Hier wird ein meist täglich wechselndes, sehr abwechslungsreiches und qualitätsvolles Programm geboten. Aber die Unterfahrt ist kein Theater, und deshalb bekommt sie auch nur 45.ooo Mark, von denen obendrein 13.500 Mark im Zusammenhang mit der technisch-kaufmännischen Betreuung des Kulturzentrums Einstein, zu dem die Unterfahrt gehört, zwingend verplant sind. Bleiben 31.500 Mark. Das reicht etwa für die Hälfte der Werbekosten. Die Unterfahrt sollte sich wohl am besten in Theater zur Unterfahrt umbenennen und zirka 25 Kostüme nebst einigen Schminktöpfen für die Musiker bereithalten. Nein die Proportionen stimmen nicht!
Die drei deutschen Jazzarchive in Darmstadt, Regensburg und Eisenach waren längst überfällig. Die Musikbibliotheken arbeiten ja kaum systematisch auf diesem Gebiet. Und im Lehrangebot der musikwissenschaftlichen Institute unserer Universitäten sucht man das Thema Jazz zumeist vergeblich. Wahrscheinlich wird es für die deutschen Musikwissenschaftler allenfalls dann interessant, wenn wir alle längst tot sind. Deutschland ein Musikland? Höchstens da, wo es um klassische Musik geht. Aber auch dort ist zur Zeit leider eine Einschränkung zu machen: Der Musikunterricht an den allgemein bildenden Schulen leidet an einer zunehmenden Vernachlässigung von oben. Übrigens: Wo bleiben die Aktionen Jazz gegen Rechts in München, in Deggendorf, in Passau, in Regensburg? Joe Viera
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