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 2001/01

 seite 19
 glossar

 

Inhaltsverzeichnis Jazzzeitung 01/2001


Inhalt 01/2001

Standards
Editorial
News
Education: Nürnbergs neuer Hochschulstudiengang
Glossar: Oldtime Jazz

titel / jubilee
Der Pianist Jens Thomas
Joe Haider wird 65

jazz heute
Der Jazzer und der DJ
Break (von Joe Viera)

berichte
9. Allgäuer Jazz Woche
Charlie Mariano Trio im „Leeren Beutel“

story
Branford Marsalis
Die Arbeit des BuJazzO

stadt-portrait
Jazz in and out of Rosenheim

studio-portrait
Bob Rückerl und das Bobtale Studio

dossier
Über die Arbeit des Landesjugendjazzorchesters Bayern
Maximaler Jazz

medien/service
Franz Dannerbauer auf Video
Link-Tipps
Charts
Rezensionen 2001/01
Service-Pack 2001/01 als pdf-Datei ( Kurz aber wichtig, Clubadressen, Kalender, Jazz in Radio & TV Jazz in Bayern und anderswo (256 kb) )

 

Oldtime Jazz

Sind für Reclams Jazzführer „Prämoderner Jazz“ und „Traditioneller Jazz“ im weiteren Sinne identisch, so sind für Martin Kunzlers Jazzlexikon wiederum „Traditioneller Jazz“ und „Oldtime-Jazz“ identisch. Dies erscheint mir zu weit gefasst. Der Begriff „Oldtime-Jazz“ umfasst streng genommen nur die vor dem Swing entstandenen Jazzstile und jene späteren, die sich daran orientieren, also neben New Orleans, Dixieland und Chicago auch New York Style und die verschiedenen Spielarten des Revival. Hierunter fallen etwa New-Orleans-Revival um 1940 (z.B. Bunk Johnson) und britischer Trad Jazz (z.B. Ken Colyer). (Ob ein Chris Barber dann noch dazu zu zählen ist, wo er R&B, Rock- oder Ellington-Elemente aufnimmt, mögen Erbsenzähler klären.) Harlem Stride Piano und frühen Boogie Woogie kann man guten Gewissens zum Oldtime rechnen. Problematisch ist die Einbeziehung der Musik der Brass Bands und des Ragtime. Wo es sich um völlig auskomponierte Salonmusik handelt, ist der Ragtime nur ein Vorläufer des Jazz. Doch im alten New Orleans wurde Jazz oft noch Ragtime genannt. Da auch viele frühe Jazz-Musiker wie Jelly Roll Morton noch vom Ragtime kommen und der Begriff Oldtime ja gerade das Archaische unterstreicht, plädiere ich dafür, den Ragtime noch mit einzubeziehen. Klassischer Blues (z.B. Bessie Smith) kann man problemlos dem Oldtime-Jazz zuordnen. An die Musik der Swing-Orchester dürften die wenigs-ten denken, wenn sie den Begriff Oldtime-Jazz verwenden. Allenfalls Vorformen des Swing (z.B. der frühe Henderson und Ellington noch vor dem Cotton Club) könnte man noch einbeziehen. Mein Vorschlag der Abgrenzung läuft auf folgendes Schema hinaus:

Oldtime Jazz + früher Swing = Traditioneller Jazz. Traditioneller Jazz + später Swing = Prämoderner Jazz.

Früher und später Swing sind zwar stilistisch nicht eindeutig abgrenzbar; dennoch lässt sich der Swing in vor und während der Swing-Ära unterteilen. Sie begann 1935 mit Goodmans Auftritt im Palomar Ballroom.

Marcus A. Woelfle

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