|
|
|
|
Jazzzeitung
2008/03 ::: seite 16
rezensionen
|
|
|
|
|
|
|
|
Klaus Dapper: Das Saxophonbuch 2 (Klassik, Jazz, Rock, Pop), Voggenreiter
Verlag, 160 Seiten, mit CD (75 Min.), 22,95 Euro
Überarbeitete Neuauflage (für Alt- und
Tenor-Sax erhältlich)
in strapazierfähiger Spiralbindung mit stabilen Seiten. Für
Musiker, die etwa 1 ½ bis 2 Jahre spielen. Idealerweise wird bereits
der gesamte Tonumfang des Instruments beherrscht, Notenlesen von Ganzen
Noten bis zu Sechzehnteln klappt problemlos und die wichtigsten Taktarten
sind vertraut. Auch für Quereinsteiger geeignet, die für ihre
erste Erfahrung am Instrument eine andere Schule benutzt haben.
Die 19 Lektionen enthalten Übungen aus Klassik, Jazz, Rock und Pop.
Dabei lassen sich vor allem wichtige Artikulationstechniken erarbeiten.
Auch die Theorie kommt nicht zu kurz – Informationen über
Musikepochen, Musikstile, Instrumentenpflege und Übungstechniken
sowie Bonbons wie die alphabetische Liste „Italienisch für
Musiker“ sind unerlässlich und erweitern den Horizont des
Lernenden Stück für Stück: Durch die Berücksichtigung
und Integration der Bereiche Musiktheorie, Musikgeschichte und Instrumentalpraxis
ist dieses Buch sehr praxisorientiert. Hierfür ist erfreulicherweise
nicht zu viel Text erforderlich, die Noten stehen im Vordergrund. Der
Autor stellt für sein Konzept eigene Kompositionen ebenso zur Verfügung
wie klassisches Repertoire von Stamitz, Hoffmeister, Telemann oder Mozart.
Sehr viele Stücke sind als Duett notiert, sodass von Anfang an das
Zusammenspiel mit all seinen Aspekten trainiert wird – gerade im
Jazz so enorm wichtig. Zur Förderung der Jazz-Improvisation liefert
Dapper unter anderem Verweise auf geeignete, ergänzende Tonträger.
Die Noten für die Klavierbegleitung sind auf der beiliegenden CD
zum Ausdruck enthalten.
Die CD animiert außerdem zum Anhören und Mitspielen, sie ist
stilistisch wunderbar vielseitig und hält dem Spielenden stabile
Rhythmen als stützendes Rückgrat entgegen. Ideal wäre
bei einer Neuauflage im CD-Verzeichnis noch die Angabe der Seite, wo
ein Track im Buch zu finden ist. Ein rundum gelungenes Paket voller Musik,
Information und Anregung. Uli Führe: Summa Summarum, Chorlieder für 3 bis 4 gemischte
Stimmen, Fidula, 80 Seiten, 12,90 Euro
Noten für Gesang in Zusammenhang mit Jazz sind nicht an der verlegerischen
Tagesordnung, deshalb springt es dem Leser sofort ins Auge, wenn sich – wie
in der vorliegenden Ausgabe – „poppige, jazzige, poetische
Chorlieder“ versammeln.
Und wenn sie dann vom vielseitigen Musiker, Komponisten und Textautor
Uli Führe sind, darf man davon ausgehen, dass die Texte intelligent
zusammengestellt sind, dass die Vertonung kurzweilig-spritzig gerät
und dass es sich keinesfalls um eine humorfreie Zone mit erhobenem Zeigefinger
handelt. Summa Summarum: vielversprechend also.
Und vom fertigen Buch bestätigt. Freuen Sie sich auf 18 Chorlieder
für drei (Sopran, Alt, Männer) bis vier (SATB) gemischte Stimmen
nach Texten von Wilhelm Busch, Christian Morgenstern, Edgar Allan Poe,
Theodor Kramer, Mascha Kaléko, Jörg Ehni und zu fünf
Volksliedern aus dem deutschen Sprachraum. Die Vertonungen sind intensiv
verzahnt mit Art und Intention des jeweiligen Textes.
So gibt es das titelgebende „Summa Summarum“ nach Wilhelm
Busch neben einer deutschen auch in einer englischsprachigen Version,
die einen eigenen Chorsatz erfordert.
Ein nüchtern-schönes Notenheft ohne Überflüssiges.
Spannend, international, durchdacht, anspruchsvoll und vergnüglich. „Sag,
wie wär es, alter Schragen, wenn du mal die Brille putztest, um
ein wenig nachzuschlagen, wie du deine Zeit benutztest. ...
Demnach hast du dich vergebens meistenteils herumgetrieben. Denn die
Summe unsres Lebens sind die Stunden, wo wir lieben.“
Diese Chor-Ausgabe macht es uns leicht, Buschs Stundenbilanz – zumindest
auf die Musik bezogen – zu verbessern. Monika Krämer |