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Seit 1968 veröffentlichte Labelgründer Hans Georg Brunner-Schwer über 600 hochkarätige und mittlerweile rare wie gesuchte Schallplattenproduktionen. Dabei standen sowohl Innovation – bei der Musikauswahl, als auch Perfektion – bei der Produktion selbst im Vordergrund. Was aber den eigentlichen Reiz der legendären MPS Aufnahmen ausmachte war nicht nur die großartige Musik, sondern vor allem zum Teil einzigartig zusammengestellte Besetzungen bis hin zu außergewöhnlichen Locations. Ob im Wohnzimmer von HGBS (man erinnere sich an die legendären Oscar Peterson Aufnahmen), in seinem High Tech Studio oder bei Festivals von Berlin bis Frankfurt – jede Session hatte ihren eigenen Reiz. Ein paar der großen MPS Produktionen wie Aufnahmen von Oscar Peterson, Monty Alexander, George Shearing, beziehungsweise einzelne Perlen von Jim Hall, Benny Bailey oder Hans Koller erfuhren bereits die Gnade, auf CD veröffentlicht zu werden. Trotz allem gilt es noch zahlreiche Schätze zu heben, die seit Jahrzehnten in den Archiven liegen und nur darauf warten, neu gemastert wieder veröffentlicht zu werden. Dieser Schätze auf der Jazzlandkarte haben sich nun sowohl Universal selbst als auch das kleine, engagierte Label „ConsulBodo/Promising“ angenommen, sie sichteten sukzessive Archive und brachten kontinuierlich weitere ausgewählte Aufnahmen des MPS-Labels wieder ans Tageslicht. Während Universal Deutschland sich hier in erster Linie auf One-Artist-Compilations konzentriert, werden bei ConsulBodo/Promising Einzel-Alben veröffentlicht. „Den Mutigen gehört die Welt“ war Wolfgang Dauners
Kommentar zum Reissue seiner „Free Action“ Aufnahme aus dem
Jahre 1967. Aber auch die weiteren bisher in dieser Einzel-Reihe gestarteten
Veröffentlichungen
wie das legendäre Dave Pike Album „Live at the Philharmonie“,
Don „Sugarcane“ Harris‘ „Sugar Cane’s got
the Blues“, Charlie Marianos „Helen 12 Trees“, George
Dukes „Faces in Reflection“ und Association P.C. & Jeremy
Steigs „Mama Kuku – Live“ werden von der Fanschar begeistert
angenommen. Hier stimmt auch einfach alles: neues Mastering, aufwändige
Booklets mit original Linernotes, CD Miniklappcover aus Pappe bis hin
zu CDs im LP-Rillenlook – alles fast wie damals – nur heute
ohne Knistern. So finden sich hier nicht nur seine regulären Alben „Hip Walk“ oder „Wide Open“, sondern auch Raritäten wie das 1970 mit der „Certain Lions & Tigers“ Formation entstandene Album „Soul Condor“ und die klassisch verjazzte Produktion „Time Travellers Galaxis“ aus dem Jahre 1974. Baden Powells Klassiker „Tristeza“, „Poema“, „Canto“ und „Images on guitar“ sind auf einer Doppel-CD zusammengefasst und ein besonderer Leckerbissen wird uns mit der lang ersehnten Veröffentlichung der Alben BlueFlame/Red Hot/ White Heat von Francy Boland & The Orchestra präsentiert. Last but not least wird auch der große George Duke auf 4 CDs mit seinem gesamten Fusion-Œuvre gewürdigt. Leidenschaft war damals wie heute ein Synonym für das Label MPS – lobenswert, dass man sich nun weiter kompetent dieser Schätze annimmt. Man darf sich freuen, was noch alles folgen wird (im Sommer dann Pork Pie: Transitory, Barney Wilen: Dear Prof Leary und John Tchicai: Afrodisiaca)! Thomas J. Krebs |
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