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Women in Jazz 2007
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Verbindet anspruchsvollen Jazz mit ebensolchen Texten: Susi Hyldgaard. Foto: Gronne |
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Am 1. Februar 2007 ist es wieder so weit. Stars und Geheimtipps der internationalen Jazzszene geben sich in Halle ein Stelldichein. Nach den drei ausverkauften Festivalabenden im Februar, rechnen die Veranstalter Ulf Herden und Janis Kapetsis mit einer großen Nachfrage. Zumal ein Blick in das Programm von „Women in Jazz 2007“ zeigt, dass die Mischung von großen Namen und echten Geheimtipps auch für die zweite Auflage des Festivals gelungen ist. Eine gute Nachricht für alle Jazzfans vorweg: Zusätzlich zu den Konzerten im Opernhaus findet am 4. Februar ein Konzert in der Konzerthalle Ulrichskirche statt. Die Konzerttickets sind ab sofort an allen bekannten Vorverkaufsstellen in Halle und Leipzig erhältlich.
„Mit Dee Dee Bridgewater ist es uns gelungen, einen echten Headliner für das Festival zu engagieren. Ihr Eröffnungskonzert im Opernhaus bestreitet sie mit dem Gitarristen Louis Winsberg. Eine einmalige Gelegenheit, die Bridgewater pur zu erleben“, so Ulf Herden, einer der Veranstalter. Dee Dee Bridgewater gilt als legitime Nachfolgerin der Jazz-Legende Ella Fitzgerald. Sie gehört zu den besten Sängerinnen ihrer Generation und ist eine der großen Entertainerinnen der internationalen Jazzszene. Das Konzert wird der erste große Höhepunkt des Festivals sein.
An den darauf folgenden Abenden wartet das Festival „Women in
Jazz“ unter anderem mit dem United Women’s Orchestra, einer
hochkarätigen Big Band mit 18 europäischen Profimusikerinnen
auf. Ein weiteres Highlight ist die dänische Sängerin Susi Hyldgaard,
die am Samstag ihr Debüt im Opernhaus geben wird. Neben Hyldgaard
werden an diesem Abend auch zwei hochinteressante deutsche Projekte aus
Berlin und Dessau zu hören sein. Die Deutsch-Iranerin Cymin Samawatie
verzaubert ihr Publikum mit märchenhafter Poesie im World-Jazz-Gewand
und mit Cristin Claas gilt es, eine wahre Songpoetin aus der Region Mitteldeutschland
zu entdecken.
Ausführliche Informationen zum Festivalprogramm unter:
www.womeninjazz.de
Das Programm des 17. Jazzfestes München verspricht feinsten Jazz Münchner Herkunft, ergänzt um einige feine „zugereisten“ Ingredienzien.
Die Eröffnung macht Christian Elsässer, der als einer der talentiertesten Pianisten Deutschlands gilt. Sein Trio besticht durch sein sensibles und entspanntes Kommunizieren miteinander. Standards und Eigenkompositionen klingen gelassen und nuancenreich.
Einem blueslastigen, vom Soul geprägten und am Mainstream orientierten
Jazz widmet sich der Münchner Saxophonist Thilo Kreitmeier. Alberto
Marsico aus Turin/Italien gehört bereits seit Jahren zu den international
etablierten Organisten. Wie sein Vorbild und Mentor Jack McDuff ist auch
Alberto Marsico eng mit den musikalischen Wurzeln des Blues verbunden,
versteht es aber auch, diese geschickt in Stücke des Jazz oder der
Popmusik einzubinden.
Claus Koch gehört zu den wenigen jungen Saxophonisten, die das Stilpotenzial
bedeutender Tenoristen der Swing-Ära und des Modern Jazz tief aufgesogen,
verinnerlicht und weiterverarbeitet haben. Mit seinen Boberators erzählt
er Geschichten und zitiert Vorbilder.
Einem blueslastigen, vom Soul geprägten und am Mainstream orientierten
Jazz widmet sich der Münchner Saxophonist Thilo Kreitmeier. Er begeistert
damit nicht nur erfahrene Jazzliebhaber, sondern auch das junge Publikum.
Das Trio des Münchner Gitarristen Alex Czinke widmet sich fast ausschließlich den Kompositionen des Bandleaders. Einflüsse aus Blues, Country, Rock, Avantgarde und traditioneller Jazzgitarre verschmelzen zu einem unverkennbaren Bandsound.
harakteristisch ist der Einsatz der zwölfsaitigen E-Gitarre, die Alex Czinke auch in neuen Arrangements von Beatles-Songs einsetzt.
Mit ihrem neuen Programm Gypsy Dream bekennt sich Melanie Bong zu ihren musikalischen und persönlichen Wurzeln: zum akustischen Jazz und zu ihrer Sinti-Abstammung. Funk und Fusion im XXL-Format, sämtlich aus eigener Feder, das wurde in den bisherigen sieben Jahren ihres Bestehens zum Markenzeichen der Münchner Earforce-Bigband. In den ausschließlich von Bandleader Gregor Bürger komponierten Stücken finden sich neuerdings auch Elemente aus Latin- und Brasil-Music, wie Songo, Baiao oder Partido Alto. Und noch etwas mehr Name-Dropping ... Auf dem Jazzfest 2006 treten zudem auf: Melanie Kemser, Anja Lange, Caroline von Brünken, Max Oswald, Michael Hornstein, das International Composers & Improvisers Ensemble, das Helmut Lörscher Trio, Michael und Alex Leontchik. Ein Muss im Programm ist außerdem das Special Concert am Sonntag, 22. Oktober um 20.00 Uhr: Wolfgang Muthspiel gibt ein Solokonzert in der whiteBOX/KULTFABRIK, Grafinger Straße 6/Ostbahnhof.
Weitere Informationen: www.jazzfestmuenchen.de
Ich habe in letzter Zeit oft so ein Gefühl, irgendwie gut, aber auch beängstigend, manchmal spontane Schweißausbrüche, Atemnot, Stirnzucken, Achselgrimmen, Blutsausen und Ohrenflattern, selten unter zwölf Kilohertz, extrem ausgeprägtes Fußvibrieren, nur in Maßen kontrollierbar, vorwiegend nachts, wenn die letzten Busse warten, geradezu bewusstseinserweiterte Wahrnehmungsstörungen beziehungsweise Wahrnehmungsveränderungen, im Vergleich zu vorher schon auch Wahrnehmungsverbesserungen, gleichzeitig aber auch eine Verengung des Spektrums auf einen nicht zu breiten Ausschnitt – nein, nicht der Kellnerin, sondern der Vielheit, die ja zu viel geworden ist. – Apropos viel: Jörg Lau berichtete in der „Zeit“, dass ein Gemälde des Leipziger Malers Neo Rauch kürzlich bei Sotheby’s einen Rekordpreis von 663.450 Euro erzielte. Weiter heißt es in seinem Artikel: „In derselben Woche wurde bekannt, dass das Durchschnittseinkommen der deutschen Künstler 10.814 Euro beträgt – im Jahr, nicht im Monat. Ein einziges Bild von Neo Rauch ist also 61-mal so viel wert wie das Jahreseinkommen eines typischen Kollegen. Sein Bild „Losung“ bringe „Unbehagen und Desillusion“ zum Ausdruck, heißt es im Katalog.
Desillusionen sind uns bekannt. Trotzdem sind wir immer noch da mit unserer immer noch feinen Werkschau der internationalen Münchner Jazzszene. Trotz manchem Unbehagen und etlichen Gründen zu klagen behaupten wir nun schon zum siebzehnten Mal unsere Initialidee eines Jazzfestivals für München und von in München ansässigen Jazzmusikern.
Noch mal zurück zu meinen oben genannten Symptomen: Man möge mich doch bitte durchleuchten. Vielleicht findet sich ja in der Durchleuchtung Erleuchtung darüber, was ich selbst durch meine Wahrnehmungsversuche erkannt zu haben glaube: Rhythmusfieber, Harmophobie, Formalsuffizienz, Swingsyndrom, Spontanödem, Coltrane’sches Pfeifen – Herr Doktor, ich habe Jazz!
Andy Lutter
Infizierter und Vorsitzender der Jazzmusiker Initiative München (JIM)
Untersuchungstermin: 19.–22. Oktober 20 bis 24 Uhr, bitte Karte
mitbringen, die Gebühr wird von der Kasse übernommen.
Quelle: Editorial JIM Paper 2006
John Garvey (17.03.1921, Canonsburg, Pennsylvania –
18.07.2006, Maryland), Jazzpädagoge, Bratscher, Gründer der
Illinois Jazz Band.
Adrian „Lazy Ade“ Monsbourgh (17.02.1917,
Melbourne, Australien – 19.07.2006, Melbourne), Trompeter, Ventil-Posaunist,
Saxophonist, Pianist.
Dodo Greene (Dorothea Hawkins) (1919 oder 1920 –
21.07.2006), Sängerin, arbeitete mit Cab Calloway und Ike Quebec
(Blue Note).
Rufus Harley (20.05.1936 Raleigh, North Carolina –
01.08.2006 Philadelphia, Pennsylvania), einst Saxophonist, wurde berühmtester
Jazz-Dudelsackspieler.
Miguel Anga Diaz (1961 – 09.08.2006 San Sadurni
d’Anoia, Spanien), Perkussionist (Conga) bei Irakere, spielte mit
Roy Hargrove, Rubén González.
Marcus A. Woelfle
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