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Jazzzeitung
2003/10 ::: seite 17
rezensionen
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Bob Bernotas: Reed all about it – Interviews and Master Classes
with Jazz´s Leading Reed Players, Boptism Music Publishing,
New York, 310 Seiten
Eine Sammlung von Aufsätzen über und Interviews mit rund
40 bekannten und weniger bekannten Saxophonisten und Klarinettisten
– besonders interessant: Benny Golson, Paquito d´ Rivera,
Frank Foster, Johnny Griffin, Jerome Richardson, Jane Bunnett, Don Braden,
Sue Terry, Joe Temperley, James Moody und Benny Waters. Eine Reihe von
ihnen gibt dann in einem eigenen Kapitel noch wertvolle Tipps und Hinweise
zu Themen wie Blattschrauben, Blätter, Zirkularatmung, Phrasierung,
Multiphonics, Lead-Alto und anderem. Das macht das Buch besonders lesenswert,
aber beileibe nicht nur für Musiker. Leider fehlt ein Sachregister.
Ein Nachgedanke: Warum existierte kein derartiges Buch über/mit
europäischen Saxophonisten?
Bob Bernotas: Top Brass – Interviews and Master Classes with
Jazz´s Leading Brass Players, Boptism Music Publishing, New
York, 282 Seiten
Eine gelungene Fortsetzung des Buches über die Saxophonisten
und Klarinettisten. Der Autor hat mehr als 20 Trompeter und Posaunisten
portraitiert, darunter einige bei uns kaum bekannte wie Rebecca Coupe
Franks, Vincente Chancey, Rich Willey und Ray Vega, mit Claudio Roditio
und Valery Ponomarev auch zwei Nicht-Amerikaner. Wieder gibt es in einem
speziellen Kapitel nützliche Ratschläge zu Spieltechniken:
Plunger, Half-Valve, Ansatz, Muskeltraining (Calisthenics), Multiphonics
(leider fehlt hier jeglicher Hinweis auf Albert Mangelsdorff), Doodle-Zunge,
Meermuscheln (natürlich von Steve Turre) und auch mehr.
Ob es wohl eine Fortsetzung mit Musikern anderer Instrumente geben wird?
Jeff Jarvis & Doug Beach: The Jazz Educator’s Handbook mit
zwei CDs, KENDOR Music, Inc., Delaven NY, 271 Seiten
Die amerikanische Jazzpädagogin beweist ihre nach wie vor führende
Position auch immer wieder durch Publikationen erfahrener Dozenten und
Arrangeure. Jeff Jarvis und Doug Beach haben sich durch ihre sehr vielseitige
Tätigkeit einen guten Namen gemacht. Ihr Buch behandelt in 19 Kapiteln
alles, was Leiter von Schul- und Hochschulensembles, kleinen wie großen,
wissen und bei ihrer Arbeit behandeln und berücksichtigen müssen.
Es ist gespickt mit Tipps und nützlichen Gedanken. Hier ein paar
davon:
• If it didn´t happen at the rehearsal, it won´t happen
at the concert (S. 85).
• If your students don´t listen to jazz, they´ll never
be able to play it (S. 85).
• No mouthpiece will give you abilities you don´t have (S.116).
• The basis function of the rhythm section is to make the music
groove – to make it feel good (S.119).
• The best players tend to be the best listeners (S.150).
• Peopole like songs! They like what they can understand (S.160).
Viele der Notenbeispiele werden auf den beiden CDs von Profimusikern
zum Klingen gebracht. Der Text wird durch witzige Cartoons von Steve
Wiest ergänzt. Ein Buch, das in die Hände aller gehört,
die in irgendeiner Form Jazz unterrichten.
Joe Viera
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