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Was wäre der progressive Jazz ohne die Österreicher? Die in der Ferne sichtbaren Alpen ließen die dahinter liegende kreative Alpenrepublik zwar nur erahnen, musikalisch jedoch wurde glatt die Hälfte der auf der Hauptbühne des diesjährigen Mo’Vibes spielenden Bands aus der „Capital of Schmäh” Wien rekrutiert. Keine schlechte Entscheidung, wie das wundervolle Cafe Drechsler bewies. Ein Drumset, ein Kontrabass, ein Saxophon und dabei ein D’n’B-Sound, der es in seiner Dichte und Intensität ohne weiteres mit den sonst üblichen „phatten Beats” aus den Drumcomputern aufnehmen konnte. Im Sonnenuntergang dann eine dicke Portion Wiener Legende, eingeleitet mit den Worten „Seavas, i bin da Äi-Wulf os Wien!”. Das Sofa-Surfers-Mitglied hielt zusammen mit seiner Band dann auch, was das etablierte Prädikat Sofa Surfers verspricht: die absolute Oberklasse in Sachen Electronic Jazz. Dicker Daumen! Und obgleich es nur schwer möglich schien: Die Schweizer Formation Minus 8 schaffte es, das Niveau zu halten. Mit Hacienda betrat anschließend auch endlich wieder eine deutsche Band die Bühne, der musikalische Nationalstolz war zurückgekehrt! Und dann auch noch so jazzy! Der Headliner jedoch holte die Nationalseele dann wieder zurück auf den Boden der Tatsachen und zu der Erkenntnis: Im Bereich „TripHop/NuJazz” sind die Österreicher einfach unangefochtene Marktführer! Denn was die sechs Burschen von Bauchklang auf die Bühnenbretter bringen, ist purer Wahnsinn. TripHop, Drum’n’Bass und Ethnoklänge verschmelzen die sechs Sänger zu einem Dub der Unglaublichkeit, der es den Ohren nicht zu erlauben scheint, was ihnen die Augen allerdings vormachen wollen: nämlich, dass sämtliche Sounds nur aus den Kehlen der Musiker kommen. Wer von A-Cappella nichts hält, kann sich hier eines Besseren belehren lassen! „A perfect day out” – das Motto des Festivals war mehr als passend! Mehr bleibt eigentlich nicht zu sagen. Außer vielleicht, das Ganze für unsere österreichischen Freunde zu übersetzen: Es war einfach leiwand! Sebastian Klug |
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