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 2001/05

 seite 24
 no chaser

 

Inhaltsverzeichnis Jazzzeitung 05/2001


Inhalt 2001/05

standards
Editorial
News
Fortbildung
Farewell (Buddy Tate)
Glossar: Schallplatte

berichte
Neue Konzertreihe „Piano Stylings“ in Nürnberg
Das Christoph Spendel „Acoustic Jazz Trio“ beim Jazz-Zirkel Weiden
Culture Clash.
Bayerisch- böhmische Jazzbegegnungen
Chet-Geplauder. Till Brönner im Nürnberg

jazz heute
Break (von Joe Viera)

portrait
Nina Plotzki begeistert in München mit ihrem Marlene-Dietrich-Projekt
Dean Brown und die Kunst des musikalischen Dialogs
Festivals
Jazzfrühling in Oberbayern
Stadtportrait
Wegen Jazz nach Erlangen fahren?

play back.
Evansiana.
Letztes Vermächtnis

no chaser.
Geister-Deals

dossier
Mythos Miles
Zum 75. Geburtstag von Miles Davis

medien/service
Das Wunder festhalten
Calle 54 – Film und Soundtrack zum „Jazz Latino”
Charts
Link-Tipps
Rezensionen 2001/05
Service-Pack 2001/05 als pdf-Datei (kurz, aber wichtig; Clubadressen, Kalender, Jazz in Radio & TV, Jazz in Bayern und anderswo (978 kb))

 

Geister-Deals


Ein Gespenst geht um in Europa. Ich bin ihm begegnet, Anfang des Jahres in Cannes, bei einem Champagner-Imbiss in einer Galerie am Rande der Musikmesse
MIDEM. Dort sah ich es also: kahler, strenger Schädel, stechende Augen, ein Grinsen im Gesicht, so eine Mischung aus Ben Kingsley und Fantomas. Ich sah Hilfe suchend um mich, aber anscheinend blieb das Gespenst allen anderen unsichtbar. Klarer Fall von ESP, was bekanntlich „extra-sensory perception“ heißt (außersinnliche Wahrnehmung). Erst vor einem Jahr kündigte eine holländische Firma an, alle 136 CDs des ESP-Labels wiederzuveröffentlichen, doch nach der ersten Staffel war sie pleite.

So konsequent war die Firma ZYX zum Glück nicht, die dasselbe 1993 versuchte. Aufmerksamen Geistersehern war ESP schon in den Sechzigern nicht geheuer gewesen: die unbespielten LP-Rückseiten, die Coverfotos auf denen Musiker wie Schatten aus dem Totenreich aussahen. 15 Jahre nach Charlie Parkers Tod veröffentlichte ESP Aufnahmen von ihm mit dem Vermerk: „Die Künstler allein entscheiden, was Sie auf ihrer ESP-Platte hören.“ Die Parker-Serie wurde dann nach zwei Ausgaben gestoppt. Wen sollte es da nicht gruseln? Ganz offenbar gab es hier Kontakte in eine andere Welt, die jeder rechtlichen Handhabe entzogen waren. Und plötzlich, in Cannes, stand das Gespenst ganz nahe vor mir und raunte: „Want some Monk? Want some Bill Evans?“

Rainer Wein

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