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Großstadt-Sound
Eigentlich ist es das Einfachste von der Welt, einen Sampler mit Jazz-Standards
zusammenzustellen sollte man meinen. Dass dem nicht so ist, haben
schon zu viele Plattenfirmen mit ihren lieblosen Produkten bewiesen. Grund
zur Freude bietet deshalb die zweite Compilation von ZYX mit dem Titel
Jazz Lounge: entspannte Nummern für gestresste Großstädter,
die sich nach getaner Arbeit in ihre Ledersofas fallen lassen. Und dabei
ist die Auswahl nicht anspruchslos: You Make Me Feel So Young
mit Chet Baker steht hier luftig neben Joe Pass Interpretation von
Gershwins Nice Work If You Can Get It oder Blue Moon
in einer außergewöhnlichen Bearbeitung durch die Sängerin
Betty Roché. Die Covergestaltung hat kein Geringerer als Rolf Benz
übernommen, was der Produktion weiterhin zugute kommt. ug
Infos: www.zyx.de
Neuer DJF-Vorstand
In der Mitgliederversammlung vom 31. März 2001 in der Kulturfabrik
Alte Mälzerei in Eisenach haben die anwesenden und stimmberechtigten
Mitglieder der Deutschen Jazzföderation (DJF), der Interessenvertretung
der deutschen Jazzclubs und -initiativen, einen neuen Vorstand gewählt:
Ihno von Hasselt wurde zum neuen Präsidenten gewählt, 1. Beisitzerin
wurde Yvonne Moissl und 2. Beisitzer ist Waldo Riedel vom Dortmunder Domicil.
(siehe auch Editorial, S. 3, die
Jazzzeitung berichtet weiter)
Infos: www.djf.de
Easy Listening, Filmmusik, Fusion, Jazz und mehr
Er hat alles erreicht, was man im Musikgeschäft erreichen kann. Und
doch arbeitet Klaus Doldinger, der am 12. Mai fünfundsechzig wird,
weiter an seinen musikalischen Ideen und Konzepten und tourt mit seiner
seit drei Jahrzehnten bestehenden Band Passport. Doldinger ist sicherlich
der kommerziell erfolgreichste Jazzmusiker Deutschlands. 1963 entstand
die Platte Doldinger Jazz made in Germany, die in ganz
Europa und sogar in den USA verkauft wurde. Als erster deutscher Jazzmusiker
überhaupt hatte Doldinger einen Exklusiv-Vertrag bei einem Major-Label
bekommen. Dass man mit reinem Jazz nicht viel verdienen, geschweige denn
sich über Wasser halten kann, war ein Grund, sich zunächst
nebenbei kommerzielleren Dingen zuzuwenden. 1964 spielte Doldinger
unter dem Pseudonym Paul Nero alles, wie er später erklärte,
was damals so geschätzt wurde: Soul, Ryhthm´n´Blues,
Standards jener Jahre, alles Mögliche von Stevie Wonder, den Walker
Brothers, Aretha Franklin. Wenig später entdeckte Doldinger,
als er 1967 den Trailer zur Einführung des Farb-Fernsehens und 1970
zum Tatort-Krimi schrieb, die Filmmusik für sich (1981
Das Boot und 1984 Die unendliche Geschichte).
Doldinger pendelte stets zwischen Jazz und Kommerz. Die FAZ nannte ihn
einmal einen bekennenden Populisten. Tatsächlich ist
seine gegenwärtige Band Passport an der glatten Klangästhetik
orientiert, nicht weit entfernt vom Easy listening. Für
Doldinger ist Musik immer Entertainment. Wie es weitergeht hat er schon
vor Jahren gesagt: Folklore plus Rock plus Jazz da liegt
nach meinen Vorstellungen die Zukunft. Reiner Kobe
In Freimann zählt auch Jazz zur Stadtteilkultur
Seit Januar 2001 ist die Mohr-Villa in München-Freimann als renoviertes
Stadtteil-Kulturzentrum in Betrieb. Ein Versammlungsort für die Bürger
Freimanns und Beleg dafür, was bürgerschaftliches Engagement
bewirken kann. Auch der Jazz fand seinen Platz im neu renovierten Haus:
Der Jazz Club München e.V., der sich bekanntermaßen die Pflege
des traditionellen Jazz zur Aufgabe gemacht hat, betreut einmal im Monat
ein sogenanntes Jazz-Kulinarik-Programm mit Jazz, Klassik
und bayerischer Brotzeit. Als kleine Vorschau seien hier schon einige
Termine angekündigt: Am 18. Mai gastiert das Frankfurter Tandem
Klavier & Saxophone mit Ralph Schmidt & Friend in der Mohrvilla.
Am 22. Juni spielt das Munich Swing Orchestra Glenn Miller und Paul Tanner
(19.30 Uhr). Tanner ist der letzte noch aktive Glenn-Miller-Musiker und
ist nicht nur als Musiker, sondern auch als Autor des Buches Sideman
hervorgetreten. Einen Tag vor dem Gig in der Mohr-Villa tritt Tanner zusammen
mit dem Joe Viera Trio im St. Ursula in der Herzogstraße auf (21.6.).
Am 19. Juni ist er dann beim Bandleaderstammtisch in Gerry Hayes Swingland
zu Gast. Für Mitte Oktober plant der Jazz Club e.V. das 1. Jazzfestival
Freimann im schönen Ambiente der Mohr-Villa. ak
Harddisc-Recorder von Fostex
Acht reale, 16 virtuelle Spuren und zwei Mastertracks: Der Harddisc-Recorder
Fostex VF08 (2.098 Mark) präsentiert sich als komplettes Ministudio
mitsamt zweier phantomgespeister XLR-Eingänge. Der 20-Bit-Wandler
mit einer Samplingfrequenz von 44,1 kHz ermöglicht Aufnahme und Wiedergabe
in CD-Qualität, mit an Bord ist außerdem ein Effektprozessor
mit Hall, Delay, Chorus, Flanger und Kompressor. Jeder Kanal verfügt
über eine dreibandige Klangregelung, wobei Presets die Arbeit erleichtern
sollen. Die Festplatte mit einer Kapazität von 5,1 GB verkraftet
knapp über zwei Stunden unkomprimierte Musik, über SCSI-Schnittstelle
kann man allerdings jederzeit weitere Speichermedien andocken. Nähere
Informationen erhalten Sie bei Studiosound & Music, Tel. 06421/925
10 oder im Internet unter www.ssm.de
Frisch von der Messe
Auf der Frankfurter Musikmesse stellte der Heilbronner Hersteller Beyerdynamic
die neuen Modelle der Mikrofon-Serie Opus vor: Als Kondensator-Mehrzweckmikro
für den Overhead-Einsatz sowie für Bläser und Saiteninstrumente
präsentiert sich das Modell Opus 53. Speziell für
die Schlagzeugabnahme konzipiert wurden das Kondensator-Mikro Opus
87 sowie Opus 67, das als dynamisches Mikro ausgelegt
ist. Zur Montage auf dem Spannreifen bietet Beyerdynamic zusätzlich
die Klammer MKV 87 mit eingebautem Vorverstärker an. Die Abnahme
von Blasinstrumenten stand bei der Konstruktion des Modells Opus
82 im Vordergrund, dank Befestigungsklammer und Schwanenhals kann
das Mikro an Posaunen, Trompeten und Saxophonen optimal postiert werden.
Die neuen Opus-Modelle sind ab Juni im Fachhandel erhältlich,
die Preise standen bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Nähere
Informationen erhalten Sie bei Beyerdynamic, Tel. 07131/61 70 oder im
Internet unter www.beyerdynamic.de
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