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2000/12

Seite 4-5
News

 

Inhaltsverzeichnis Jazzzeitung 12/2000


Inhalt 12/2000

Standards
Editorial
News
Education
Glossar: New Orleans

jazz heute
Lobbyarbeit unter einem Logo
Vier Orte für den Jazz
Break (von Joe Viera)
Wie rentabel sind europäische Jazzfestivals?

berichte
Leipziger Jazztage
17. Ingolstädter Jazztag
Jazzfest Berlin

stadt-portrait
Festival Jazz Ost-West in Nürnberg

portrait
Vierte CD mit Helmut Kagerer und Helmut NIeberle

play back
Tropicália. Zwei Jahre, die die Musik Brasiliens verändert habe

dossier
Im Jahr 2001 wird die Jazzzeitung fünfundzwanzig

medien/service
Debatte im KIZ
Link-Tipps
Charts
Rezensionen 2000/12
Service-Pack 2000/12 als pdf-Datei ( Kurz aber wichtig, Clubadressen, Kalender, Jazz in Radio & TV Jazz in Bayern und anderswo (423 kb) )

 

News

Jazzer und ihre Lieblingsrezepte

 

Bereits ein Klassiker für Jazzfans und Freunde guter Küche ist das 1996 in Deutschland erstmals erschienene „Jazz-Kochbuch“ (damals „Jazz Cooks“). Die Liste der Künstler, die jeweils mit einem kurzen Einführungstext und wunderbaren Fotos der Amerikanerin Deborah Feingold vorgestellt werden und dann den Lesern ihr Lieblingskochrezept verraten, liest sich wie ein „who is who“ des Jazz: von „A“ wie George Adams bis Phil Woods. Branford Marsalis empfiehlt „Ausgebackene Catfishfilets“, Sonny Rollins „Gemüseeintopf von Lucille und Sonny“, Shirley Horn einen Bier-Schmorbraten – das Wasser läuft einem bei der Lektüre der leckeren amerikanischen Rezepte im Mund zusammen. Special der Sonderausgabe ist eine enja-CD, die man sich beim Kochen schmecken lassen kann. ug
Bob Young & Al Stankus: Das Jazz-Kochbuch, Mary Hahn Verlag, München 2000, 176 Seiten, gebunden, mit CD, 68 Mark.

Gewinner des Jazz Hoeilaart 2000 stehen fest

60 Wettbewerber aus 18 Ländern nahmen Teil, ein Schwede hat sie alle geschlagen: Beim 22. Jazz Hoeilaart, dem internationalen belgischen Jazz-Wettbewerb, der vom 22. bis 24. September in Jezus-Eik/Belgien stattfand, gewann der Schwede Markus Lindgren mit seinem Quartett den ersten Preis. Der zweite Preis ging an das deutsche „Sebastian Gampert’s Contrast 6tet“, „Triot“ aus Finnland belegten den dritten Platz. Außerdem erhielt Markus Lindgren den Preis des besten Solisten. Grund für die Verleihung des ersten Preises: Das perfekte Zusammenspiel der Musiker. Das Markus Lindgren Quartet „ist offen für alles, was während eines Sets passiert. Die Kommunikation zwischen den Musikern und mit dem Publikum macht aus ihrem Konzert ein wahres Vergnügen“, so die Jury in ihrer Pressemitteilung.

Neue Wege

Ganz neue Wege gehen Sandy Patto und Rainer Glas in ihrem Duo, bei dem die „Space Box“ den Kontrabass und die akustische Bassgitarre zum „Space Bass“ erweitert. Der Space Bass ersetzt durch seine Loops weitere Instrumente, und die beiden Musiker können die Freiheit der Duoimprovisation mit Stimme und Bass auskosten. Kontakt: Rainer Glas, Tel. 09131/60 35 68.

Till Martin preisgekrönt

Der Münchner Saxophonist, Bassklarinettist und Komponist Till Martin erhielt für sein neues Album „Musik für Wohnzimmer“ den Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik. Die außergewöhnlich relaxte CD wurde in klassischer Quartettbesetzung eingespielt und featured neben Martin den Pianisten Tizian Jost, Thomas Stabenow am Kontrabass und Bastian Jütte an den Drums. Die preisgekrönte Produktion ist bei Bassic Sound/sunny moon erschienen.

Jeanne Lee verstorben

Am 24. Oktober 2000 ist die Pianistin, Tänzerin, Choreografin und Sängerin Jeanne Lee im Alter von 61 Jahren verstorben. Lee setzte ihre Stimme, die sie 1961 entdeckte, nicht wie viele andere wie ein Instrument ein, sondern vokalisierte die Sprache. 1966 traf sie ihren langjährigen Wegbegleiter und Lebensgefährten Gunter Hampel, mit dem sie unzählige LPs aufnahm und mit dessen Band „Galaxie Dream Band“ sie zahlreiche Konzerte bestritt.
Info: www.gunterhampelmusic.de

Kulturpreis für Richard Wiedamann

 

Premiere für einen neuen Kulturpreis: Der Regierungsbezirk Oberpfalz verlieh dieses Jahr erstmals einen Kulturpreis in den Sparten Literatur, Denkmalpflege und Popularmusik. Erster Preisträger im Bereich Musik ist der Jazzer Richard Wiedamann, der damit seinen bisherigen Auszeichnungen, dem Kulturförderpreis der Stadt Regensburg, dem Bundesverdienstkreuz, der Carl-Orff-Medaille und der Pro-Meritis-Medaille, einen weiteren Preis hinzufügen konnte. In seiner Laudatio würdigte Bezirkstagspräsident Rupert Schmid Wiedamanns Engagement für den Jazz als Musiker, Pädagoge und Kulturpolitker. Anfang der 60er-Jahre, als Jazz noch längst nicht „schulfähig“ war, organisierte Wiedamann bereits Jazzkurse in Regensburg, damals für die Ortsgruppe der „Jeunesses Musicales Deutschland“ deren Vorsitzender er seit 1954 war. Bis heute gestaltet der „Vater“ des Jazzweekends und Chef des Bayerischen Jazzinstituts die Musik und die Kultur in Regensburg und Bayern entscheidend mit.

Zwei neue Krug-CDs erschienen

 

Entweder man mag ihn oder man mag ihn nicht: Die Rede ist von Manfred Krug, der vor allem in seiner Rolle als brummiger Tatort-Komissar bei uns bekannt wurde. 20 Jahre lang hatte er nach einer beachtlichen Film- und musikalischen Karriere als Chansonsänger und Jazz-Interpret in der damaligen DDR geschwiegen. Nach dem großen Erfolg der Tatort-Songs zusammen mit seinem TV-Kollegen Charles Brauer im vergangenen Jahr, erfreut er nun gleich mit zwei neuen CDs seine Fans: „Schlafstörung“ (BMG 74321781372) ist ein eher jazziges Swingalbum, von Till Brönner produziert und arrangiert, auf dem Krug liebevoll charmant eigene deutsche Texte unter amerikanische Standards wie „Copacabana“ oder „Wandrin’ Star“ legt. Das zweite Album heißt ganz einfach „Deutsche Schlager“ (Warner Special Marketing 85 73 84710), Till Brönner spielt diesmal auf der Trompete zu melancholisch swingendem Liedgut der 30er- und 40er-Jahre wie „Dein ist mein ganzes Herz“ oder „Bel ami“. Und entweder man mag seine kauzigen eigenwilligen Interpretationen – oder eben nicht... ug

Kulturpreis für Thomas Fink

Der Jazzpianist Thomas Fink erhält den Kulturpreis seiner Heimatstadt Herzogenaurach. In Co-Produktion mit dem Studio Franken des BR entstand die CD „That Old Black Magic“, die dieses Jahr zu seinem 65. Geburtstag im Selbstverlag WOR erschienen ist. Mit von der Partie sind die Sängerin Sandy Patton, Stephan Holstein (Sax, Kl), Ed Sperber (Sax), Rainer Glas (B) und Carola „Noisy Mama“ Grey (Dr). Kontakt: Rainer Glas, Tel. 09131/60 35 68.

Louis-Armstrong-Gedächtnispreis

Am 5. November verlieh der Swinging Hamburg e.V. erstmals den „Louis-Armstrong-Gedächtnispreis“. Damit möchte der Verein diejenigen Musiker ehren, die besonders zur Förderung des traditionellen Jazz beigetragen haben. Erster Preisträger ist der Hamburger Pianist, Komponist, Arrangeur und Sänger Joja Wendt. Die Jury begründete ihre Wahl folgendermaßen: „Der Pianist und Komponist Joja Wendt hat sich mit seiner Musik und seinem überragenden Können innerhalb weniger Jahre zu einem der bedeutendsten jun-
gen Jazzkünstler Hamburgs und Deutschlands entwickelt, dessen Darbietungen aus Boogie-Woogie, swingendem Jazz, Klassik und perfektem Entertainment unter Einbeziehung moderner Elemente alle Facetten expliziter Jazz-Unterhaltung enthalten. Damit hat Joja Wendt die Beziehung zwischen Jazz und Publikum auf höchst individuelle Weise neu belebt und vor allem auch das junge Publikum wieder für diese Musik gewinnen können. (...)“

Auftrag für Ed Partyka

Der Kompositionsauftrag der A.S.C.A.P./I.A.J.E.-Kommission, die Louis Armstrong zum 100. Geburtstag gewidmet ist, wurde in diesem Jahr an Edward A. Partyka vergeben. Die Komposition wird am 11. Januar 2001 im Rahmen der I.A.J.E.-Tagung in New York City uraufgeführt werden. Der in Deutschland sesshafte amerikanische Bassposaunist/Tubist hat bereits bei zahlreichen bedeutenden Big Bands gespielt, unter anderem dem Vienna Art Orchestra, Bob Brookmeyer New Art Orchestra, der NDR Big Band, WDR Big Band, RIAS Big Band, Frank Reinshagen Big Band und dem Sunday Night Orchestra. Ed Partyka ist ebenfalls musikalischer Leiter mehrerer Big Bands: die Ed Partyka Big Band, das Concert Jazz Orchestra Vienna, die Big Band Freiberg und die Daimler Chrysler Big Band.

 

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