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25 Jahre Jazzzeitung! Wollten wir es ganz genau nehmen, dann dürften wir diese Überschrift erst im Februar 2001 drucken. Doch als der rechte Zeitpunkt, das Jubiläumsjahr einzuläuten, erschien uns die letzte Ausgabe im alten Jahrtausend. Auch liegen die Anfänge der Jazzeitung etwas im Dunkeln wie Joe Kienemann im Grußwort schreibt. Tatsächlich gibt es mehrere Anfänge: Die Vorgängerin der Jazzzeitung, die Münchner Jazznachrichten erschienen bereits 1972 zum ersten Mal (Hrsg. Hans Rath). Im März 1975 übernahm Sepp Dachsel die Redaktion und seit dem Februar 1976 gab er selbst die JAZZ-ZEITUNG heraus. 1983 folgte ihm Hans Ruland in diesen Funktionen. Im November 1997 übernahm dann der ConBrio Verlag das Blatt. Es machte großen Spaß, die alten Ausgaben durchzublättern, einzutauchen in Münchens Jazzgeschichte. Ich wünsche unseren treuen und neuen Lesern Vergnügen beim Studieren der alten Titel und verspreche Ihnen, dass wir im Jubiläumsjahr 2001 sicher noch öfter in den Archiven forschen werden, um manchen alten Schatz ans Licht zu bringen. Andreas Kolb
So sah die Jazzzeitung Mitte der 80er-Jahre aus.Rechts ein Bericht über Sun Ra, dessen Arkestra auch noch nach dem Tod seines Leiters tourt, und erst vor kurzem beim Festival Jazz Ost-West in Nürnberg und im Hotel Bayerischer Hof in München zu hören war. Damals war das Sun Ra Arkestra zu Besuch in Schongau bei Jazz im Pfaffenwinkel. Vorrausgegangen war ein Konzert beim Jazzfest Berlin: Zumindest im Pfaffenwinkel war der Auftritt heftig umstritten. Peter Wießmüller, Autor einer Miles-Davis-Diskografie, berichtete zu beiden Konzerten in der Jazzzeitung.
Im September 1997 gibt Hans Ruland eine letzte Notausgabe der Jazzzeitung heraus und verabschiedet sich. (unten) Mit einem Kenny-Garret-Titel erscheint sie im darauffolgenden Monat zum ersten Mal im ConBrio Verlag: Jazzzeitung und kein Ende!, so der Tenor des damaligen Herausgebers Felix Maria Roehl. Und so soll es bleiben.
ug Wir gratulieren
Ein Jubiläum, das wir mit Recht feiern. 25 Jahre ist für ein Blatt wie dieses, noch dazu eines mit einem regionalen Schwerpunkt, eine lange Zeit. Erinnern wir uns: 1975 gab es in München mit Domicile, Allotria, Jazzstube, Schwabinger Podium , Spectacle und der Waldwirtschaft sechs (!) Jazzlokale mit täglichem Programm. Und im Domicile spielte am 10. und 11. Juli Charles Mingus. Remember? Noch eine kleine Rechnung: Mit den ersten Jazzaufnahmen 1917 trat der Jazz seinen Siegeszug an; vorher war er nur denen bekannt, die ihn live erleben konnten. Das war vor 83 Jahren, und unsere Jazzzeitung existiert somit jetzt rund ein Drittel dieser Zeitspanne. Ich habe von Anfang an jede Ausgabe von der ersten bis zur letzten Zeile gelesen. Es gab immer eine Menge Neues zu erfahren, wobei der Clubkalender für München besonders wertvoll war; ohne ihn wäre die Gefahr groß gewesen, wichtige Konzerte zu versäumen. Zu Beginn war München der Schwerpunkt der Vorläufer der Jazzzeitung hieß ja auch Münchner Jazznachrichten. Inzwischen ist eine bayerische Jazz- Zeitung daraus geworden. Wir sind der ConBrio Verlagsgesellschaft in Regensburg sehr dankbar, dass sie sie im Oktober 1997 von Hans Ruland übernommen hat. Darum erhebe ich jetzt meinen CD-Spieler (Vorsicht, Kabel!) und stoße an (wohin?) mit dem Wunsch: ad multos annos !
Wie der Geburtstag des einst als King of Jazz gefeierten Louis Armstrong liegt auch derjenige der Jazzzeitung etwas im Dunkeln. Um so strahlender erscheint sie in der Gegenwart. Fest steht, dass diese Monatszeitschrift seit über einem Vierteljahrhundert aus der heimischen Jazz-Szene nicht wegzudenken ist. Denn sie informiert und unterhält nicht nur die bereits Bekehrten, sondern verkündet die frohe Botschaft von der lebendigsten Musik des 20. (und sicher auch 21.) Jahrhunderts so missionarisch und erfolgreich auch über die swingenden Gemeindegrenzen hinaus. Sie lehrt Tradition und Moderne, unterrichtet regional und schaut in die Ferne, lobt, wertet, kritisiert, befördert Wissen, Urteils- und Geschmackfähigkeit. Ich wünsche Andreas Kolb und seinem fleißigen Team alles Gute und dass sie auch in Zukunft mit so viel verantwortungsvoller Objektivität und engagierter Subjektivität wie bisher aktiv sein mögen zum Wohl der guten Sache Jazz. Ich sag aufwiederhörn bis dann und bleibe Ihr Joe Kienemann. |
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