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2000/12

Seite 6
jazz heute

 

Inhaltsverzeichnis Jazzzeitung 12/2000


Inhalt 12/2000

Standards
Editorial
News
Education
Glossar: New Orleans

jazz heute
Lobbyarbeit unter einem Logo
Vier Orte für den Jazz
Break (von Joe Viera)
Wie rentabel sind europäische Jazzfestivals?

berichte
Leipziger Jazztage
17. Ingolstädter Jazztag
Jazzfest Berlin

stadt-portrait
Festival Jazz Ost-West in Nürnberg

portrait
Vierte CD mit Helmut Kagerer und Helmut NIeberle

play back
Tropicália. Zwei Jahre, die die Musik Brasiliens verändert habe

dossier
Im Jahr 2001 wird die Jazzzeitung fünfundzwanzig

medien/service
Debatte im KIZ
Link-Tipps
Charts
Rezensionen 2000/12
Service-Pack 2000/12 als pdf-Datei ( Kurz aber wichtig, Clubadressen, Kalender, Jazz in Radio & TV Jazz in Bayern und anderswo (423 kb) )

 

Lobbyarbeit unter einem Logo

Die 1. Deutsche Jazzwoche: ein Interview mit Peter Loock von der DJF
Am 8. November begrüßte Eva Küllmer, Redakteurin des Hörfunkmagazins „Musikszene“ auf WDR 3, den Geschäftsführer der Deutschen Jazzföderation (DJF), Peter Loock zum Interview im Studio. Gesprächsthema war die 1. Deutsche Jazzwoche, deren Logo vom 1. bis 5. November erstmals die Programme der deutschen Clubs und Festivals zierte. Neben großen Festivals wie Berlin, Elmau, Nürnberg, München, Hamburg und dem Ruhrgebiet („Swingbeats – Jazz Podium Ruhr“) beteiligten sich auch noch etliche Clubs und Veranstalter bundesweit. Die Deutsche Jazzwoche ist eine gemeinsame Aktion des Deutschen Jazz-Netzwerks, zu dem neben den Festivals über zwanzig Jazzinitiativen, die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jazz in Bayern, sowie die Union Deutscher Jazzmusiker (UDJ) und die DJF gehören.

Eva Küllmer: Was unterscheidet die beiden großen Jazz-Interessenverbände?
Peter Loock: Die UDJ kümmert sich in erster Linie um Interessen der Jazzmusiker. Die DJF entstand 1951 in Mülheim an der Ruhr und gestaltete in den 50er- und 60er-Jahren maßgeblich die deutsche Jazzszene mit. Im Zuge der musikalischen Entwicklung, dem Fortschreiten der Popmusik, rückte die Bedeutung der DJF etwas in den Hintergrund. Seit einigen Jahren ist sie zu neuem Leben erwacht. Wir haben die deutschen Jazzveranstalter in Deutschland dazu gewinnen können, sich an der DJF zu beteiligen. Letzte Woche konnte ich mit Freude unser 120. Mitglied begrüßen.

Küllmer: Warum haben sich die beiden Verbände überhaupt mit anderen Initiativen zusammengetan?
Loock: Ausgangspunkt war die Situation der Jazzmusiker. In Hamburg merkten einige Musiker: „Wir können hier zwar gut spielen, aber mittlerweile kennt uns jeder. Warum ist es nicht möglich, mal in andere deutsche Städte zu gehen und Kontakte nach München, Köln oder Frankfurt zu knüpfen.“ Daraus bildete sich die Idee zu einem Jazznetzwerk nach dem Motto: „Spielt ihr bei uns in Hamburg, dafür spielen die Hamburger in München und die Münchener nehmen Kontakt nach Frankfurt auf; und die Frankfurter korrespondieren dann mit Stuttgart.“

Küllmer: Im Gegensatz zu anderen Musiksparten gibt es für Jazzmusik deutlich weniger Geld und das betrifft besonders die Clubs. Kümmert sich das Netzwerk unter anderem auch um höhere Subventionen?
Loock: Das gehört zum Stichwort Lobbyarbeit. Um bei den Politikern etwas zu erreichen, brauche ich Argumente und eine gute Präsentation. Kernidee des Jazznetzwerkes ist es daher, unter einem gemeinsamen Motto viele Veranstalter in Deutschland zusammen zubekommen und dann einen massiven Auftritt in der Öffentlichkeit gewährleisten.

Küllmer: Ein erstes Resümee der Deutschen Jazzwoche?
Loock: Die Deutsche Jazzwoche ist das erste Kind dieses deutschen Jazznetzwerkes. Wir wollten zu Beginn nicht zu große Ansprüche stellen und sind stolz darauf, dass es uns gelungen ist, etwa 70 Veranstaltungen in ganz Deutschland unter einem einheitlichen Motto, in einer begrenzten Zeit anzubieten. Wir haben hier einen Weg beschritten, der vielversprechend ist.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung des WDR

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