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Wir baten um eine Stellungnahme zu folgender Fragestellung:
„Der Trägerwechsel des BJI von der LAG Jazz in Bayern zum VBSM und ein neuer LAG-Vorstand machen noch keinen ,Umbruch‘ in Bayerns Jazzförderung aus, vor allem wenn hier die Förderung durch den Freistaat gemeint ist. Chancen zum Aufbruch bieten diese Vorgänge aber allemal:
Als vorrangige konkrete Aufgaben hat sich der neue Vorstand der LAG vorgenommen,
Rudolf Saule, Vorstandsmitglied Jazzclub Regensburg „Veranstalter wie die Unterfahrt fördern den Jazz durch den Betrieb einer täglichen Konzertbühne. Um auch junge, unbekannte Bands oder Gruppen abseits vom Mainstream präsentieren zu können, benötigen die Veranstalter gerade im Jazz häufig selbst Unterstützung, da die Konzerte sonst oft nicht finanzierbar sind. In der Unterfahrt versuchen wir, finanzielle und personelle Engpässe durch hohes ehrenamtliches Engagement auszugleichen. Damit lassen sich zwar kurzfristig ,Löcher stopfen‘, größere Aktivitäten wie beispielsweise die Gestaltung eines Festivals oder eine langfristige, vorausschauende Planung sind aber ohne öffentliche Förderung nur schwer möglich. Ergänzend zur finanziellen Förderung wäre auch eine Förderung der Veranstalter durch Beratung oder Lobbyarbeit überregionaler Organisationen sehr hilfreich – beispielsweise zur Regelung der Themen wie GEMA-Abgaben oder Ausländersteuer. Eigentlich dafür zuständige Organisationen wie das Bayerische Jazzinstitut haben diesbezüglich bislang – trotz hoher Eigenförderung – leider vollkommen versagt und sich anstelle der Unterstützung der an der Front tätigen Veranstalter, Clubs und Musiker lediglich mit der eigenen Verwaltung beschäftigt – ein staatlicher Förderetat von rund 80.000 € jährlich ist so für den Jazz verloren gegangen!“ Barbara Heinrich, Vorstandsmitglied Jazzclub Unterfahrt, München „Nach dem Tod des unvergessenen Richard Wiedamann, der das Bayerische Jazzinstitut gegründet und über 19 Jahre ehrenamtlich geleitet hatte, war es notwendig geworden, Struktur und Zukunft des Jazzinstitutes neu zu überdenken. Träger war bisher die Landesarbeitsgemeinschaft Jazz in Bayern e.V., finanziert wird das Institut aber vor allem durch eine Förderung des Kunstministeriums. Die Stadt Regensburg leistet einen Mietzuschuss. Das Ergebnis mehrerer Gespräche mit der Stadt Regensburg ist, dass der Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen e.V. (VBSM) ab 1. Januar 2013 die Trägerschaft für das Bayerische Jazz-institut in Regensburg übernimmt. Wir danken dem VBSM für seine Bereitschaft hierzu und sind überzeugt, dass dies eine gute Lösung für den Jazz in Bayern ist. Der VBSM ist bayernweit und professionell aufgestellt und hat durch seine langjährige Trägerschaft des Bayerischen Landesjugendjazzorchesters bereits eindrucksvoll bewiesen, dass er über einschlägige fachliche Erfahrungen im Bereich Jazz verfügt. Im 3. Bayerischen Musikplan haben wir uns übrigens den Ausbau des jazzbezogenen Bildungs- und Ausbildungsangebots für Kinder und Jugendliche vorgenommen. Um dies umzusetzen, ist der VBSM ein hervorragender Partner. Zudem wird dem Jazzinstitut ein hochkarätig besetzter Fachbeirat zur Seite gestellt werden, der sicherlich auch neue inhaltliche Impulse setzen wird. Wir sehen den Trägerwechsel als Fortsetzung des erfolgreichen – von Richard Wiedamann – eingeschlagenen Weges. Am Standort Regensburg wird, das hat uns der VBSM versichert, nicht gerüttelt. Auch im Hinblick auf das Bayerische Jazzweekend setzen der VBSM und die Stadt Regensburg auf Kontinuität. Dem neuen Vorstand der LAG Jazz wünschen wir unter der Führung seines neuen 1. Vorstandes, Herrn Tizian Jost, einen guten Neuanfang.“ Dr. Wolfgang Heubisch, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst „Bislang beschränkt sich die öffentliche Förderung des Jazz in Bayern auf Landesebene hauptsächlich auf das Landesjugendjazzorchester und die finanzielle Ausstattung des Bayerischen Jazzinstitutes. Letzteres fiel aber in der Vergangenheit eher dadurch auf, dass die Interessen des Jazz hinter dicken Mauern in der Regensburger Altstadt versteckt wurden statt dass öffentlich wirksame Arbeit geleistet worden wäre. Zumindest in der derzeitigen personellen und organisatorischen Ausstattung des BJI wird es nicht gelingen, hier neue zielgerichtete Ansätze auszumachen. Um eine effektive Förderung zu leisten, müssten deshalb erstmals Strukturen geschaffen werden, die eine handlungsfähige Interessenvertretung wahrnehmen könnte. Dazu sind bei der letzten Mitgliedsversammlung der „LAG Jazz in Bayern“, die ja das Spektrum der Veranstalter und sonstigen Jazz-Akteure in Bayern abbildet, mit der neuen Vorstandschaft erste Schritte eingeleitet worden. Die LAG muss sich als einzig legitime Interessenvertretung des Jazz in Bayern etablieren und diese Rolle auch mit Leben füllen. Die Schaffung einer funktionierenden Geschäftsstelle, die Anlaufpunkt für Veranstalter, Musiker und Jazz-Interessierte sein sollte, muss entschieden angestrebt werden. Über ein so geschaffenes Kompetenz-Organ könnte eine öffentliche Förderung organisiert und zielgerecht eingesetzt werden.“ Bernhard Lindner, Stellvertr. Vorsitzender Jazzclub Regensburg e.V. „Aus Regensburger Sicht kommt der Förderung des Jazz eine wichtige Rolle zu. Die Stadt Regensburg engagiert sich deshalb seit Jahrzehnten, z.B. durch die Veranstaltung und Finanzierung des Bay-erischen Jazzweekends. Darüber hinaus fördert die Stadt Projekte der Regensburger Jazzszene, bisher auch die Mietkosten des Bayerischen Jazzinstituts. Die neue Situation beim Jazzinstitut wird dem Kulturausschuss zur Diskussion und Entscheidung vorgelegt, die Jazzförderung in Bayern liegt nicht in der Kompetenz der Stadt Regensburg.“ Klemens Unger, Stadt Regensburg Kulturreferat „Ergebnis mehrerer Gespräche der Stadt Regensburg mit dem Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (StMWFK) ist, dass der Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen e. V. (VBSM) ab dem 1. Januar 2013 die Trägerschaft für das Bayerische Jazzinstitut in Regensburg übernimmt. Durch den Tod von Richard Wiedamann, der das Bayerische Jazzinstitut ehrenamtlich geleitet hatte, war es notwendig geworden, Struktur und Zukunftsorientierung des Jazzinstitutes neu zu überdenken. Träger war bisher die Landesarbeitsgemeinschaft Jazz in Bayern e. V., finanziert wird das Jazzinstitut vor allem durch eine Förderung des Wissenschaftsministeriums; die Stadt Regensburg gibt für die Räumlichkeiten bisher einen Mietzuschuss. Es ehrt den Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen e. V., dass das StMWFK ihm das Vertrauen entgegenbringt, wie auch schon so erfolgreich beim Landes-Jugendjazzorchester Bayern auch für das Bayerische Jazzinstitut die Trägerschaft zu übernehmen. Beide landesweite Einrichtungen repräsentieren den Jazz in Bayern vorzüglich und ergänzen mit ihrer kompetenten Arbeit hervorragend das Leistungsprofil des VBSM. Daher hat der erweiterte Vorstand des VBSM einstimmig der Übernahme der Trägerschaft zugestimmt. Dem Jazzinstitut wird ein Fachbeirat zur Seite gestellt, dessen Zusammensetzung in der nächsten Vorstandssitzung beraten wird. Der VBSM sieht diesen Trägerwechsel als Fortsetzung eines erfolgreichen, vom Gründer des Bayerischen Jazzinstituts, Richard Wiedamann, eingeschlagenen Weges. Ebenso wie die Stadt Regensburg setzt der VBSM auf Kontinuität, auch im Hinblick auf das Bayerische Jazzweekend. Dem neuen Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft Jazz in Bayern e. V. (LAG) wünschen wir einen zielgerichteten Neuanfang unter der Führung seines neuen 1. Vorsitzenden, Herrn Tizian Jost. Der VBSM steht einer künftigen Zusammenarbeit des Bayerischen Jazzinstitutes und der LAG zum Wohle des Jazz in Bayern offen gegenüber.“ Für den Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen Gabriel Müller, Referent Ich sehe für den neuen Vorstand der LAG Jazz in Bayern folgende Aufgaben für die nächste Zukunft: 29.12.2012, Joe Viera
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