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Angelika Niescier war mehr als zufrieden: Das auf Initiative der Kölner Saxophonistin, Komponistin und Bandleaderin zum zweiten Mal veranstaltete Mammutkonzert „Winterjazz“ stieß wieder auf eine überwältigende Resonanz, über 1.000 Zuschauer fanden sich ein. Auch wenn diesmal die 16 Bands auf fünf statt wie im Vorjahr nur auf zwei Bühnen verteilt und außer dem zentralen Spielort „Stadtgarten“ noch zwei Restaurants in der unmittelbaren Nachbarschat mit einbezogen worden waren, drängten und drängelten sich die Fans. Das lag sicher nicht nur an der Attraktivität des Programms, sondern auch am freien Eintritt. Aber der ist Angelika Niescier absolut wichtig, damit auch junge Leute angezogen werden, die weniger Zugang zum Jazz haben, aber durch das Erlebnis von Live-Konzerten durchaus „Appetit auf Mehr“ bekommen könnten. So bot sich den Veranstaltern und Sponsoren ein ideal gemischtes Publikum, das zu Beginn des neuen Jahres eine vielversprechende Visitenkarte der Kölner Jazzszene offeriert bekam. „Winterjazz“ war aber vor allem auch gedacht als ein Dankeschön der Stadt Köln, des Hauptsponsors, an die Kölner Musiker und Fans, durch welche die Stadt am Rhein zu einer der wichtigsten deutschen Jazz-Zentren wurde (andere gewichtige Finanzspritzen kamen vom Land NRW und der Sparkasse Köln/Bonn). Aus der Vielzahl des Angebots können hier nur einige, subjektiver Auswahl unterliegende Hightlights genannt werden: Im Keller des Stadtgartens, dem Studio 672, wechselten sich solch mitreißend spielende Formationen ab wie Christoph Hillmanns neue Band „Kallimotio“ und Caroline Thons „Patchwork“. Im großen Konzertsaal gab es einen fulminanten freejazzigen Auftakt mit dem unbändigen Kölner Pianisten Simon Nabatov (feat. die Berliner Matthias Schubert, ts, und Christian Lillinger, dr). In melodiösere Gefilde führten die Trios der Pianisten Lars Duppler (feat. Frederik Köster, tp) und Nils Tegen. In einem der Ausweichquartiere zeigte Katrin Scherers Sextett „The Bliss“ seine Mannigfaltigkeit mit schon im Namen der Band insinuierter entrückt-verspielter „Glückseligkeit“ und wilden Ausfällen. Details und entsprechende Links zu allen Bands und Musikern finden sich auf www.winterjazzkoeln.com. Angelika Niescier, die vielfach preisgekrönte Saxophonistin, hielt sich in diesem Jahr mit einem eigenen Auftritt bewusst zurück, um sich voll auf die Organisation zu konzentrieren, mit durchschlagendem, hoffentlich auch nachhaltigem Erfolg. In kompakter Art und Weise wurde erneut der Beweis erbracht, dass die Kölner Jazzszene mit ihren regionalen und deutschlandweiten Verflechtungen eine der aktivsten und innovativsten im Lande ist und die Stadt Köln eine der wichtigsten deutschen „Jazz-Städte“. Dietrich Schlegel |
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