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Jahrzehnte bevor skandinavische Sängerinnen der letzte Schrei waren, erwarb die Schwedin Monica Zetterlund mit artikulatorischer Klarheit und interpretatorischer Klasse bereits Respekt für den europäischen Jazzgesang. Sie war, wie ihr erstes Album tititelte, eine „Swedisch Sensation“ (1958). In einer Zeit, als es noch keineswegs selbstverständlich war, sich seiner Muttersprache zu bedienen, sang die Künstlerin mit der coolen, doch sinnlichen Stimme auf Schwedisch, auch wenn es amerikanische Stücke waren, etwa aus der Feder des genialen Pianisten Bill Evans, mit dem sie ihr berühmtestes Album einspielte: „Waltz For Debby“ (1964). Wie ihre Landsfrau Alice Babs sang sie auch Volkslieder und Werke aus dem klassischen, schwedischen Repertoire. Ihre ersten Sporen erwarb sie sich in der Band ihres Vaters, dann in den 50er-Jahren in der Zusammenarbeit mit Ib Glindemann und Arne Domnérus. Bald darauf tourte sie durch Großbritannien und die Vereinigten Staaten. Im Laufe der Zeit arbeitete sie mit vielen internationalen Größen zusammen, unter anderem mit Thad Jones, Zoot Sims und Niels-Henning Ørsted Pedersen. In ihrer Heimat genoss sie auch einen guten Ruf als Schauspielerin. Die letzten Jahre verbrachte sie aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen in ihrer Wohnung, wo sie einer Feuersbrunst zum Opfer fiel. Marcus A. Woelfle |
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