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Die Nerven liegen blank. So richtig zufrieden sind die Mitglieder des großen Jazz-Orchesters mit der gerade abgehörten Aufnahme noch nicht.
Können wir die Saxophone nicht ein bisschen weiter nach vorne mischen?, fragt einer mit hörbar
genervtem Unterton. Der Sänger mischt sich von hinten ein, erzählt einen ziemlich haarsträubenden Kalauer,
im danach ausbrechenden Gelächter löst sich die Spannung, die Arbeit kann weitergehen: Im Hörfunk-Studio
Eins des Bayerischen Rundfunks, Studio Franken, herrscht der ganz normale Wahnsinn einer CD-Produktion. Auch Bill Ramsey durfte schon als Swing It!-Ehrengast die Fürther Stadthalle zum Wackeln bringen. Längst hat der 70-jährige Amerikaner seine Schlagerphase hinter sich gelassen und sich wieder jenes Stoffs besonnen, mit dem er vor gut 50 Jahren seine Karriere startete: Vokaljazz in der Tradition der großen Crooner der Vierziger. Die bei Swing It! begonnene Zusammenarbeit zwischen Bill Ramsey und Thilo Wolf findet ihren (vorläufigen) Höhepunkt in der gemeinsamen CD Bills Big Band Boogie. Die Scheibe wurde mit Unterstützung des Bayerischen Rundfunks aufgenommen und soll auf Wolfs Hauslabel MDL Jazz noch vor Jahresende erscheinen. Neben Standards singt Ramsey hier mit unverwechselbar rauem Organ auch mehrere Neukompositionen Thilo Wolfs, darunter den Titel gebenden Boogie, dessen relaxte Grundhaltung für die Platte typisch ist. Es macht immer noch Spaß, vor allem mit einer solchen Truppe, meint Bill Ramsey grinsend, während er noch einmal die Partitur des nächsten Stückes studiert. In knapp drei Tagen müssen alle Tracks eingespielt sein kein Problem für Ramsey, Wolf und Co., auch wenn selbst die Profis manchmal Opfer der Nervosität werden. Dann erzählt Bill halt wieder einen Witz Hans von Draminski |
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