Ausgabe Mai
1998 STORY: PORTRAIT: FESTIVALS: HOMMAGE: JUBILEE: TRANSATLANTIC: NEUE CDs: BUCH: FILM: VIDEO: |
68 wird 30. Die 68-Studentenbewegung veränderte die bundesrepublikanische Gesellschaft. Auch für den Jazz in Deutschland wurden vor drei Jahrzehnten entscheidende Weichen gestellt, manche davon hier in Bayern. Labels wie ECM oder Enja entstanden in dieser Ara. Münchens legendärer Jazzclub, das "Domicile" stand damals in höchster Blüte. 1966 gründeten Werner Schätzlein und seine Mitstreiter das Nürnberger Festival "Jazz Ost- West". Bereits Ende der 50er Jahre hatte der moderne Jazz in Neuburg an der Donau eine Heimstatt gefunden: Das "Birdland" ist damit, hinter dem Nürnberger " Jazzstudio ", zweitältester Jazzclub Bayerns. Endgültig "befreite" sich Deutschlands Jazz vor 30 Jahren in Berlin. Die Jazzzeitung berichtet vom "30. Workshop Freie Musik", der dieser Tage dort stattfand. Zwei Grandseigneurs des Jazzpianos stellen wir Ihnen in dieser Maiausgabe vor: Mal Waldron, der lange in München lebte und manchem unserer Lesern persönlich bekannt ist, und Walter Bishop, der "Lieblingspianist von Charlie Parker". Wie viele seiner USamerikanischen Kollegen schätzte auch Waldron den Charme Münchens sowie die guten Arbeitsbedingungen in Europa. Es stimmt nachdenklich, wenn er heute sagt, nach der Wende sei es für ihn als Ausländer und Farbigen in Deutschland so ungemütlich geworden, daß er es vorzog, ins tolerante Brüssel zu ziehen. Während Mal Waldron sich nach wie vor großer Popularität erfreut, starb Walter Bishop von den Medien nahezu unbemerkt am Anfang dieses Jahres in seiner Geburtsstadt New York. Weil auch die Jazzzeitung dies erst in dieser Ausgabe meldet, schrieb uns Marcus A. Woeffle gleich eine ausführliche Hommage. Wie immerfinden die Plattensammler auch in diesem Artikel Woelfles interessante Anregungen und Tips. Jazzgesang wird normalerweise automatisch mit Frauenstimmen verbunden. Doch seit kurzem ist die männliche Stimme im Jazz wieder sehr gefragt. Viele junge Musiker packen ihre Saxophone oder Trompeten weg und werden Sänger. Ra1f Dombrowski berichtet hier. ANDREAS KOLB |
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