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Ausgabe November 1998

NEUE CDs

David Kikoski
Inner Trust

Criss Cross 1148

Autor:
Reinhard Köchl

David KikoskiWenn Gerry Teekens die geballte Neobop-Kreativität New Yorks auf seinem "Criss Cross"- Label bündelt, erinnert der dabei an den Tag gelegte missionarische Eifer ein wenig an "Blue Note", das Hardbop-Auffanglager der Herren Lion und Wolff in den Fünzigern. Doch was damals galt, hat heute immer noch Bestand: denn wer sonst würde den vielen namenlosen Lions überhaupt eine echte Chance geben? Nicholas Payton ist so ein Senkrechtstarter, und sein Kumpel Adonis Rose kann es ihm gleichtun. Der in aller Munde befindliche Jungtrompeter schenkt seinem etatmäßigen Drummer für dessen Plattendebüt (Adonis Rose: Song For Donise, Criss Cross 1146) die bekannte, wegen des jüngsten Umkehrschwungs hin zur Moderne nun auch von früheren Skeptikern so geschätzte Payton-Dynamik. Noch ein Trompeter, nämlich Ryan Kisor, kommt uns im ungewohnten Kontext mit Hammond B 3 (Sam Yahel), Gitarre (Peter Bernstein) und Brian Blade, dem Shootingstar des Jazzschlagzeugs (Ryan Kisor: Battle Cry, Criss Cross 1145). David Kikoski schließlich bastelt seit langem unbeeindruckt von Trends und Strömungen an einer Umdeutung des Pianotrio-Gedankens. Gäbe es so etwas wie den urbanen Jazzgroove des nächsten Jahrtausends, Kikoski, Ed Howard (Baß) und Drumfex Leon Parker hätten mit "Inner Trust" den Grundstein dafür gelegt.

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