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Schon als Schüler ärgerte ich mich über lücken- und fehlerhafte Nachrufe auf große Jazzmusiker in deutschen Tageszeitungen. Es gibt sie leider auch heute noch. Jüngstes Beispiel: Lionel Hampton. In der Münchner Abendzeitung wird behauptet, Charlie Parker sei Mitglied seiner Big Band gewesen (was er nie war). In der Süddeutschen Zeitung vom gleichen Tag heißt es unter der unsäglichen Überschrift „Der Mann am Altar”, Benny Carter, Dizzy Gillespie und Charlie Christian seien Mitglieder seiner Big Band gewesen (was ebenso falsch ist). Und es wird ein schwülstiges Bild von Hampton und seinem Instrument gezeichnet, dass einem der Atem stockt. Was ist ein ,,entlaufener Pianist und Schlagzeuger”? Inwieweit „machte” das Vibraphon, das den Autor nicht nur an einen Altar (siehe oben), sondern auch an einen „mobilen Gasherd” erinnert, „den Engel” ? Am Schluss heißt es dann apodiktisch: „So muss man sich Leben und Tod von Lionel Hampton vorstellen.” Nein – so gewiss nicht.
Augsburg will 2010 „Kulturhauptstadt Europas” werden. Da müssen sich die Augsburger aber sehr anstrengen, ihren großen Nachholbedarf in Sachen Kunst zu bewältigen. Und da wiederum vor allem bei der Musik, und hier vor allem beim Jazz. Für den hat die Stadt Augsburg bisher so gut wie nichts getan. Wir sind sehr gespannt… Joe Viera |
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