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Der Fender Precision, Urahn aller elektrischen Bässen, darf demnächst seinen fünfzigsten Geburtstag feiern. Da kann Warwicks „Streamer“-Serie natürlich noch lange nicht mithalten, aber immerhin hat die bewährte Mittelklasse-Reihe des deutschen Herstellers auch schon 17 reife Jahre auf dem runden Korpus. „Jazzman 4“ nennt sich der jüngste Spross, der zumindest optisch an die sogenannten „Edelbässe“ der späten achtziger Jahre angelehnt ist. Und das bedeutet den Verzicht auf ein Schlagbrett, eine geölte oder transparent lackierte Decke und eine schlichte, wohlgerundete Form. Die Technik ist natürlich auf dem neuesten Stand, Warwick verwendet einen patentierten, höhenverstellbaren Sattel aus Karbon und Teflon, der aktive Equalizer regelt Höhen, Mitten und Bässe, die MEC-Tonabnehmer gewährleisten maximale Flexibilität: Das Signal des Single-Coils in Halsposition lässt sich via Panoramaregler stufenlos mit dem des Humbuckers in Stegposition mischen, wobei sich die beiden Spulen des Letztgenannten seriell, parallel und als Single Coil schalten lassen. Das dürfte für nahezu alle Lebenslagen ausreichen, vom knalligen funky slap sound bis hin zu weichen, warmen Bässen für die ruhigeren Momente. Für gute Stimmung sorgen bewährte Gotoh-Mechaniken. Der Korpus des „Jazzman 4“ besteht aus Sumpfesche, der Hals aus dem Tropenholz Ovangkol, das Griffbrett mit den seitlichen Punktmarkierungen und 24 Bronze-Bünden im Jumbo-Format ist aus Wenge gefertigt. Mit einem Gewicht von etwa vier Kilogramm zählt der „Jazzman 4“ – immerhin ein waschechter Longscale-Bass mit einer Mensur von 860 Millimetern – tendenziell zu den Leichtgewichten, was stundenlanges Spielen natürlich erheblich erleichtert. Andere Mensuren, darunter auch eine kurze 762-Millimeter-Version, sind übrigens optional erhältlich. So weit, so gut: Der von Warwick traditionell makellos verarbeitete „Streamer Jazzman 4“ empfiehlt sich als unspektakuläres aber wohl durchdachtes Arbeitsinstrument, das aus qualitativ hochwertigen Materialen hergestellt und mit bewährter Hardware ausgerüstet ist. Allerdings: Für einen Verkaufspreis von 1.850,00 Euro erhält man andernorten durchaus auch Bässe mit geleimten oder durchgehenden Hälsen, wohingegen Warwick beim „Jazzman 4“ mit einem schlichten Schraubhals vorlieb nimmt. Ein Konstruktionsmerkmal, das allerdings sämtliche Bässe der „Streamer“-Serie gemeinsam haben und natürlich per se kein Qualitätsmangel, auch wenn es dem ansonsten edlen Finish ein wenig widerspricht. Problemlose Bespielbarkeit, gute Verarbeitung und vor allem die klangliche Vielseitigkeit stehen jedoch zweifellos auf der Haben-Seite. Nebenbei bemerkt: Fenders „Jazzbass“, dem der „Jazzman 4“ zumindest nominell recht nahe kommt, besitzt ebenfalls einen geschraubten Hals. Uwe Schleifenbaum Nähere Informationen erhalten Sie im Internet unter www.warwick.de |
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