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Wer als Musiker, Komponist und Arrangeur seine Klangkunst vornehmlich am heimischen Computer produziert, den können mehr oder minder komplexe, aber ungemein praktische Digital-Ministudios natürlich kaum noch schrecken. Doch gerade die älteren Semester unter den Musikern, die mit Begriffen wie Harddisc, Virtual Tracks, oder Smart Media Cards spontan nicht allzu viel anfangen können, überkommt womöglich eine gewisse Schwellenangst – die digitale Mehrspur-Aufnahme als Geheimwissenschaft kundiger Computerfreaks? Alles halb so wild, denn es gibt Geräte, deren Bedienung sich vom guten alten Kassettenrecorder nur unwesentlich unterscheidet. Als Paradebeispiel muss der Vierspur-Recorder Zoom MRS-4 genannt werden, dessen übersichtliche und einfache Handhabung auch Einsteigern kreatives Arbeiten ermöglicht. Üben, Arrangieren und Komponieren funktioniert mit dem MRS-4 völlig problemlos, und wer es darauf anlegt, kann mit dem Zoom-Recorder sogar ein Demo der kompletten Band anfertigen. Vorausgesetzt, die Speicherkapazität der 3,3V-Smart Media Cards von 32 MB wird nicht überschritten, denn immerhin „verbraucht“ eine Spur pro Minute ein bis zwei MB. Eine Erweiterung des Speichers ist allerdings möglich, und im Normalfall reicht die Kapazität für bis zu drei komplette Songs. Also: Instrument oder Mikrophon eingesteckt, Spur aktiviert, kurz ausgesteuert und los geht’s – mehr muss man für den Anfang nicht wissen. Zwei Spuren können simultan aufgezeichnet werden, das MRS-4 besitzt vier Spuren mit je acht virtuellen Unterspuren. Wenn die vier „Hauptspuren“ voll sind, kann man sie einfach auf zwei virtuelle Tracks legen, danach sind sie wieder frei – angenehm, wenn jedes Bigband-Mitglied auf eine eigene Spur beharrt. Das MRS-4 besitzt einen Zweiband-Equalizer, ist MIDI-tauglich und überrascht mit einem eingebauten Stimmgerät sowie Metronom, externe Effekte lassen sich Einschleifen. Zudem bietet es zwei Effektblöcke mit Kompressor, Limiter und Boxen-Simulator sowie Hall, Delay, Chorus und Doubling, wobei die Qualität dem Anwendungszweck vollauf entspricht – professionelle 19“-Effekt sind natürlich vielseitiger und klanglich überzeugender, kosten aber mitunter dreimal so viel wie das komplette MRS-4. Womit wir beim Thema Geld wären: Das Zoom MRS-4 ist konkurrenzlos günstig, mit einem Preis von etwa 333 Euro ist es das derzeit erschwinglichste digitale Mehrspurgerät auf dem deutschen Markt. Dass bei einem derartigen Kampfpreis manche Extras dem Rotstift zum Opfer fallen, ist absolut verzeihlich. Ein XLR-Eingang mit Phantomspeisung für hochwertige Mikrofone wäre sicher wünschenswert, ebenso eine USB-Schnittstelle für den Kontakt mit dem PC – obwohl letzteres das schlichte Konzept des MRS-4 beinahe sprengen würde. Was für gute Digitalaufnahmen nötig ist, ist beim MRS-4 bereits an Bord, die auf das Wesentliche reduzierte Ausstattung ermöglicht nicht nur einen bescheidenen Einstandspreis, sondern sorgt auch für eine absolut einfache Handhabung – das wohl größte Plus des MRS-4. Uwe Schleifenbaum
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