Anzeige |
|
|
Anzeige |
|
Es ist so eine Sache mit Live-Konzerten auf Tonträgern die Atmo-sphäre und das Ambiente sind nicht mehr zu sehen und zu spüren, ein unvergesslicher Abend wirkt auf Konserve plötzlich fade und nichtssagend. Anders liegt die Sache schon bei Konzertmitschnitten, die im Fernsehen oder auf Video mitverfolgt werden können: durch die Kunst der Kameramänner kann man jede Mundbewegung der Musiker, jedes verschmitzte Lächeln aus einer Entfernung von einem halben Meter aus miterleben, was im überfüllten Konzertsaal nie möglich ist. Und nun revolutioniert die DVD das Ganze noch einmal. Durch die neue Technik kann man abgesehen von der brillanten Tonqualität, da stört kein Flimmern oder Knacksen mehr die Geschehnisse auf der Bühne in Zeitlupe mitverfolgen oder die Titel in beliebiger Reihenfolge wie auf einer CD nach Gusto herausgreifen. Die Hersteller von Spielfilm-DVDs haben bald gemerkt, dass es aber trotzdem nicht reicht, Filme, die es bereits auf Video gibt, einfach auf das neue Medium zu übertragen. Um dem Käufer einen Anreiz zu geben, seine Sammlung noch einmal ganz neu mit DVDs aufzubauen, enthalten die meisten Kaufscheiben zusätzliches Bonus-Material wie Interviews, Hintergrundberichte und Making-Of-Geschichten. Man kanns ja trotzdem anders versuchen: TDK Mediactive lädt die Fans nun in den Jazz-Club ein, das heißt auf gut Deutsch, dass alte bereits vorhandene Aufnahmen von Jazzkonzerten frisch auf DVD gebrannt wurden, man kann zwischen drei Audio-Formaten (Stereo, Dolby Digital 5.1 und DTS 5.1.) wählen, und das wars für 49,85 Mark. Die Booklets sind von der Gestaltung her sehr ansehnlich, vom Inhalt aber genauso dürftig: in drei verschiedenen Sprachen erfährt der Zuseher in fünf bis sechs knappen Sätzen alles über die Musiker, die Band und den Hintergrund, vor dem das Konzert stattfand. Dass aus Larry Coryell in der Bildunterschrift Al di Meola und umgekehrt wird, kann ja mal passieren. Dass in der deutschen Übersetzung der ESP-2-DVD aber steht, dass Miles Davis 1991 für die erste ESP-Band seine Band noch einmal zusammenbrachte, stößt einem dann doch etwas auf. Gar nicht lieblos dagegen ist die Auswahl der 60-Minuten-Mitschnitte, hier gibt es für jeden etwas: neben der oben erwähnten Tribute to Miles-DVD der ESP2-Band und dem Super Guitar Trio bestehend aus di Meola, Coryell und Bireli Lagrene vervollständigen ein Dave-Holland-Quintet-Mitschnitt, ein Tribute to the Music of Frank Zappa-Konzert der Utopia Band und ein hinreißend eleganter Mitschnitt des Modern Jazz Quartets zusammen mit dem Kammerorchester Arcata Stuttgart zum 40-jährigen Jubiläum des Ensembles das breite Spektrum. Ursula Gaisa service
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|