Anzeige |
|
|
Anzeige |
|
Ein Leichtes wäre es, das Loblied auf Randy Brecker anhand der illustren
Namen musikalischer Partner und mit Verweis auf seine Mitgliedschaft in
legendären Bands der Jazz-Historie zu singen. Oder sich über
eine der unzähligen Aufnahmen ein Bild von seiner instrumentalen
Meisterschaft und stilistischen Bandbreite zu machen. Es geht aber auch
einfacher, nur das hatte sich in der Jazzstadt Regensburg anscheinend
kaum herumgesprochen, wo sich Brecker im Lokschuppen die Ehre gab. Nach
einem Improvisations-Workshop in der „music academy“ hatte
er es ganz offensichtlich darauf abgesehen, sich die Lorbeeren, auf denen
sich trefflich ausruhen ließe, neu zu verdienen und mit der ganz
famos aufspielenden Lungau Big Band zu teilen. Und der Star-Trompeter selbst? Genoss sichtlich das Bad in der Blechmenge, schaltete in der von Maria Schneider großartig arrangierten Ballade „My Ideal“ urplötzlich zwischen lyrisch verhangenem Tonfall und wie an einem Stahlseil aufgefädelten Sechzehntelketten hin und her oder heizte beim Brecker-Brothers-Hit „Skunk Funk“ das Kollektiv schlicht bis zum Siedepunkt an. Sein Spiel ist technisch so makellos, so schillernd in den Veränderungen der Klangfarben und Tonfälle, dass einem die stilistischen Wechselbäder zwischen dem geistreich verschrobenen „There’s a Mingus a Monk us“ und gefälligeren Nummern im brasilianischen Idiom wie das selbstverständliche Pendant dazu erscheinen. Gemeinsam mit Randy Brecker darf man sich getrost in allen erdenklichen Jazzwelten zuhause fühlen. Juan Martin Koch |
|