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Jazzzeitung

2008/01  ::: seite 2

 editorial

 

Inhalt 2008/01

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig


TITEL - Musikerschicksal
Die Geschichte des Jazztrompeters Werner Steinmälzl – Teil 1


DOSSIER
- Musikbücher
Die wilden Zwanziger
Robert Nippoldt und Hans-Jürgen Schaal und ihr opulentes Buch über New York

Jazz-Visionen aus 40 Jahren
Ein Bildband von Siggi Loch

Drei Wünsche frei
Pannonica de Koenigswinter und ihre Labour of Love

Ein kleines Meisterwerk
Der Fotograf Jimmy Katz und seine Musikerporträts


Portraits

Stéphane Grappelli, Sabine Kühlich, Gilad Atzmon, Hyperactive Kid, Soulsängerin Ledisi, Daniel Glatzel

… und mehr im Inhaltsverzeichnis

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Keine Musik ist so oft tot gesagt worden wie der Jazz. Warum eigentlich? Warum flößt Jazz scheinbar so viel Angst ein, dass man ihn am liebsten tot sähe? Natürlich sind der populäre Swing, der wilde Bebop, der avantgardistische Cooljazz, der egozentrische Freejazz inzwischen eine vergangene Epoche. Doch auch wenn Jazz als Entertainment, als reine Lehre, Lebenshaltung oder gar als politischer Wille (siehe unser Farewell zu Max Roach) heute so gut wie nicht mehr vorkommt, seine Vitalität ist ungebrochen und durchdringt die gesamte schöpferische Musikszene vom Kellerclub bis in die Zirkel der Neuen Musik.

Andreas Kolb

Beispiele: Was das österreichische Ensemble „Franui“ oder der Posaunist Bertl Mütter mit den Liedern Schuberts machen, das ist Jazz; wie das „Duo Fragile“ von Petra Woisetschläger und Udo Betz mit Popsongs der vergangenen drei Jahrzehnte umgeht, und was Erika Stucky auf swiss-amerikanische Weise mit Jimi Hendrix und Michael Jackson anstellt, das ist auch Jazz. Sogar wenn Roger Cicero mittels Swing den deutschen Schlager zum Leben wiedererweckt, dann ist das Jazz. Und wenn ein Neue-Musik-Komponist wie Jens Joneleit sich mit Roscoe Mitchell zusammentut oder junge Musiker wie „Hyperactive Kid“ den Freejazz für sich wiederentdecken (siehe Seite 7), dann ist dieser Musikstil als Lust am Experiment, an spielerischer Improvisation und Aneignung der Traditionen wieder bei der ganz jungen Generation angekommen – und zeitgemäß wie eh und je. Also: keine Angst vor der Lebendigkeit des Jazz.

Andreas Kolb

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