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Eingeweihten wie aufmerksamen internationalen Jazz Magazin Lesern ist der Fotograf Jimmy Katz schon lange kein Unbekannter mehr. Im Rahmen seines Schaffens nutzt er sowohl die Gelegenheit in Jazz-Clubs als auch bei zahlreichen Aufnahme-Sessions in New Yorker Tonstudios oder für Reportagen im privaten Umfeld der Musiker zu fotografieren. Das alles wäre noch nichts Besonderes. Aber der Einblick, den uns Jimmy Katz in sein Archiv gewährt, ist überaus faszinierend. Seine Vorbilder wie Francis Wolff, Herman Leonard oder William Claxton sind unverkennbar. Stilistisch hat er in seinen Aufnahmen diese Meister absolut verinnerlicht. Allerdings ist er weit davon entfernt, formale Aspekte nur zu kopieren. In seinen Fotografien findet sich zwar der klassische Stil der S/W-Jazzfotografie wieder, allerdings ergänzt um ganz persönliche, kompositorische Elemente, die Jimmy Katz in seine Bilder einfließen lässt. Das Vorwort verfasst ein zu Recht begeisterter Michael Cuscuna und man kann ihm wirklich nur beipflichten. Jimmy Katz ist einer der ganz großen Fotografen, die es geschafft haben, Atmosphäre und Intimität des Jazz mit dem klassischen Medium der Fotografie einzufangen. Jimmy Katz is a cat! Ergänzend kommt hinzu, dass es in den letzen Jahren keine herausragende Buch-Veröffentlichung gegeben hat, die eine derart umfassende Bestandsaufnahme der aktuellen Jazzszene präsentiert. So findet der Betrachter hier bisher weitgehend unveröffentlichte Aufnahmen von Musikern wie Ornette Coleman, Joe Lovano, Sonny Rollins, Herbie Hancock, Roy Haynes, Wynton Marsalis, Lee Konitz, Dave Brubeck, Cassandra Wilson oder Ray Charles. Besonders eindrucksvoll sind dabei Aufnahmen, die Katz bei Musikern im privaten Bereich hat aufnehmen können, wie etwa bei Jack DeJohnette oder Maestro Keith Jarrett. Außerordentlich ansprechend und erfreulich ist zudem die Gestaltung dieses feinen Buches: Präsentation der Bilder, Druck, Papierqualität und Layout (bis hin zum ausgewählten Schrifttyp) sind schon ein kleines Meisterwerk. Auch hier war wieder ein Könner seines Fachs am Werk: Ingo Wulff, allen wohl noch in bester Erinnerung mit dem Nieswand Verlag und seinen unglaublich liebevoll gestalteten Jazz-Publikationen. Einfach klasse, wenn an einem Werk alles stimmig ist. „Jimmy ‚Kats‘ in New York“ – schon das Wortspiel im Titel begeistert – ist für den engagierten Verlag Jazzprezzo eine ebenso mutige wie großartige bibliophile Veröffentlichung. Da heißt es: am Ball bleiben - weitere hochkarätige Projekte der ambitionierten Macher sind bereits in Vorbereitung. Thomas J. Krebs |
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