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Jazzzeitung

2008/01  ::: seite 9

jazzfrauen

 

Inhalt 2008/01

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig


TITEL - Musikerschicksal
Die Geschichte des Jazztrompeters Werner Steinmälzl – Teil 1


DOSSIER
- Musikbücher
Die wilden Zwanziger
Robert Nippoldt und Hans-Jürgen Schaal und ihr opulentes Buch über New York

Jazz-Visionen aus 40 Jahren
Ein Bildband von Siggi Loch

Drei Wünsche frei
Pannonica de Koenigswinter und ihre Labour of Love

Ein kleines Meisterwerk
Der Fotograf Jimmy Katz und seine Musikerporträts


Portraits

Stéphane Grappelli, Sabine Kühlich, Gilad Atzmon, Hyperactive Kid, Soulsängerin Ledisi, Daniel Glatzel

… und mehr im Inhaltsverzeichnis

Irma Young

(geboren 18. Juli 1912 in Thibaudaux, Louisiana)

Um auf den Namen der Altsaxophonistin zu stoßen, muss man sich schon in die Familiengeschichte des unvergessenen Lester Young vertiefen, der mit seinem coolen Sound und seiner verhaltenen Spielweise mehrere Generationen von Tenoristen prägte. Trotzdem scheint Irma Young, nach allem was wir von ihr wissen, selbst eine ausgezeichnete Musikerin gewesen zu sein, die neben ihrem Hauptinstrument, dem Alt-, auch Bariton- und Sopransaxophon beherrschte. Als Sprössling einer äußerst musikalischen Familie wurde sie ermutigt, Altsaxophon zu spielen, was damals bei einem Mädchen keineswegs selbstverständlich war.

Wie ihr älterer Bruder Lester und ihr jüngerer Bruder Lee, der auch später ein namhafter Drummer war, gehörte sie in ihrer Jugend einer Band an, die zu einem großen Teil aus Familienmitgliedern bestand. Geleitet wurde die „carnival band“, eine Art Zirkustruppe, von ihrem Vater William H. (Billy) Young, der selbst Trompete bevorzugte, aber viele andere Instrumente so gut beherrschte, dass er die anderen Familienmitglieder darin unterrichtete. Lester Young spielte in dieser Gruppe zunächst Schlagzeug, dann Altsaxophon.

Auch Irmas Mutter, diverse Cousins und Ben Webster haben bisweilen in dieser Formation musiziert. Bei den Zirkusauftritten sang und tanzte Irma auch. Außerdem musste sich „in der Mitte auseinandersägen“ lassen. Trotz ihres überragenden Talentes gab sie das Musizieren in den 30er-Jahren zugunsten des Tanzens auf. Ihre Tochter Martha Young wurde Pianistin.

Marcus A. Woelfle

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