Anzeige

Startseite der Jazzzeitung

Anzeige

Startseite der JazzzeitungZum Archiv der Jazzzeitung (Datenbanken und pdf)Zur Rezensionsdatenbank der JazzzeitungZur Link-Datenbank der JazzzeitungClubs & Initiativen Die Jazzzeitung abonnierenWie kann ich Kontakt zur Jazzzeitung aufnehmen
 

Jazzzeitung

2007/05  ::: seite 16

rezensionen

 

Inhalt 2007/05

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig


TITEL - Endzeitstimmung
Wir erleben die Apokalypse des Jazz


DOSSIER

Individualisten aus Chicago
Zum Tod des Pianisten Andrew Hill und des Geigers Johnny Frigo

I like the way you play
Abschied von Joe Zawinul mit Erinnerungen an eine bewegte Zeit


Portraits

Jean-Luc Ponty, Kristin Asbjørnsen, Daniel Smith, Harald Banters Media Band, Besuch bei Richie Beirach

… und mehr im Inhaltsverzeichnis

DVDs

We Love Ella! A Tribute to the First Lady of Song. 1 DVD, Verve

Outfit und stimmliche Ausstrahlung der Gastgeberin Natalie Cole geben von Anfang an die Atmosphäre für dieses üppige Tribute-Konzert zu Ella Fitzgeralds 90. Geburtstag vor: Glamourös, professionell und ein bisschen glatt. Ihr hübsches „A tisket, a tasket“ wird schnell von einem ersten, durchaus unerwarteten Höhepunkt in den Schatten gestellt, für den Country-Lady Wynonna ganz legitim einen neuen Spitznamen für sich in Anspruch nehmen kann: „Miss Behavin“.
Nicht ganz so erfolgreich beackern andere das für sie eher fremde musikalische Feld. R&B-Newcomer Ruben Studdard bekommt in „Do nothing till you hear from me“ routinierte Fusion-Unterstützung von Saxophonist Dave Koz, Ledisi leiht dem „Blues in the night“ ihre Soul-Röhre und Monica Mancini walzt den Gershwin-Klassiker „But not for me“ allzu breit aus. Von Stevie Wonder bekommen wir in „Too close for comfort“ neben hyperaktivem Gesang wenigstens ein wunderschönes Harmonika-Solo. Und dann ist da noch Lizz Wright, die mit ihrer sonoren Stimme eine ganz neue Klangfarbe beisteuert. Leider muss sie mit „Reaching for the moon“ aber einen nur von Geige und Gitarre umwölkten, arg kitschigen Ruhepunkt setzen und taucht „Lullaby of Birdland“ in ein Bad aus Melancholie und Resignation. Auch Ella selbst kommt zu Wort. Quincy Jones präsentiert in Form von Songmedleys einige Filmausschnitte und Fotoserien und als Weltpremiere eine bisher unveröffentlichte Aufnahme von „Cry me a river“, live begleitet vom auch sonst ausgezeichneten USC Thornton Jazz Orchestra. Neben mitreißenden Einlagen der Vokalartisten von „Take 6“ sind es aber vor allem zwei Legenden, die diesen Mitschnitt wirklich lohnend machen: Der große James Moody bläst in einer Up-Tempo-Version von „Lady be good“ ein herrlich agiles Tenorsax und die wunderbare Nancy Wilson liefert mit „Someone to watch over me“ eine bei aller Finesse und Stimmkontrolle endlich auch einmal emotional anrührende Hommage an die First Lady of Song.
Juan Martin Koch

Nicolas Simion Group:
Transsylvanian Grooves
7dreams records

Auf diesem Live-Mitschnitt vom Internationalen Jazz Festival Viersen 2006 beweist der rumänische, seit 1997 in Köln lebende Holzbläser Nicolas Simion erneut, dass er der genuine Vertreter des Balkan Jazz ist. Ihm geht es um eine Synthese zwischen unverfälschter Folklore, Jazz und Klassischer respektive Neuer Musik. Mal überwiegt das eine, mal das andere Element. Auf dieser DVD groovt – wie schon der Titel sagt – vor allem der Balkan, in den typischen ungeraden, sich überlagernden, sieben-, neun- oder elf-taktigen Rhythmen. Mit traumwandlerischer Sicherheit wählt sich Simion immer wieder Musiker aus, die in dieser nicht unkomplizierten Art Musik zu Hause oder sich einzufühlen in der Lage sind. Zu seinen vertrauten Sidemen gehören der junge, überaus talentierte, ideenreiche, oft schier überschäumende Pianist Florian Weber, der vielseitige und experimentierfreudige Gitarrist Norbert Scholly und der dynamische, dabei feinfühlige und variable Alan Jones am Schlagzeug. Dazu kamen der virtuose und geradezu vor Energie vibrierende Bassist Sébastien Boisseau sowie Piotr Wojtasik, zur Zeit in Polen der gefragteste Trompeter. Simion ist auf dieser Auswahl nicht auf dem Tenor, seinem Hauptinstrument, zu hören, dafür auf Sopran- und Bassklarinette, die er ebenso meisterhaft beherrscht, und – in einem rasenden Medley von Tanzmelodien aus dem Banat – auf dem Tárogató, jenem tiefen und wärmer als die Klarinette klingenden „Holzsoprano“. Auf manchen Stücken wie „Love Song“, „Hungarian Folk Song“ und „Thinking of Bartók“ (den er ebenso verehrt wie den rumänischen Nationalkomponisten George Enescu) zeigt Simion seine weiche, warme Seite. In „Romanian Boogie“, gleichsam einer Hora in knappem Top und Jeans, und in „Transsylvanien Wood“ ist Simion das explosive, von Ideen strotzende, in Free Jazz Phrasen ausbrechende Energiebündel, als das man ihn auch kennt und schätzt.
Dietrich Schlegel

Die DVD mit 71 Min. Spieldauer kostet 15 € und ist direkt zu beziehen über nicolas@nicolassimion.com

New Morning 25th Anniversary
inakustik 6464 DVD (2 DVDs)

Das „New Morning“ in Paris (7/9 rue des Petites Ecuries) ist einer der besten europäischen Jazzclubs mit einem ständigen Spitzenprogramm. 2006 feierte es sein 25-jähriges Bestehen. Dazu ist jetzt eine Doppel-DVD mit 25 Aufnahmen erschienen, die im Club gemacht wurden, mit kurzen Einführungen von Alvin Queen und Manu Dibango. Wir begegnen unter anderem Archie Shepp, Clark Terry, Bob Berg, Randy Brecker, der Soul-Sängerin Lavelle, Lou Donaldson, Ray Brown (dreimal – davon einmal im Duo mit Pierre Boussagouet), Joe Lovano (mit seinem hervorragenden Nonett), Monty Alexander (sehr gut aufgelegt), Ray Barretto, John Hammond jr. und einem Gitarrentrio mit Larry Coryell, Badi Assad und John Abercrombie: viel gute Musik. Auf den Gitarrensturzbach von Larry Carlton und die monotone Filmmusik ohne Film von Paolo Fresu hätte man dagegen verzichten sollen. Bild- und Tonqualität sehr gut – aber warum kein Booklet mit genauen Besetzungen und einer Geschichte des Clubs?
Joe Viera

| home | aktuell | archiv | links | rezensionen | abonnement | kontakt | impressum
© alle texte sind urheberrechtlich geschützt / alle rechte vorbehalten / Technik: Martin Hufner