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also – der Nachwuchs ist schon musikalisch verdorben, zwecks eigener Nervenberuhigung und zur Vorbeugung von blähbedingten Schreiattacken wurde er nämlich bereits im zarten Alter von zwei Wochen mit Norah Jones berieselt. Es folgte Paolo Conte – schließlich war es Sommer, die Sonne schien, die Balkontür war offen und der Aperol klimperte auf Eis im Glas. Wahrscheinlich wird er einer der ersten Anhänger eines neuen revolutionären Internet-Portals mit Radiosender namens „Smooth Jazz“.
Die Nachricht von deren Entstehung in Berlin flatterte Ende September in den E-Mail-Kasten und ist eine Plattform für „Chart-Verweigerer“: „Smooth Jazz wird, zum Beispiel im Gegensatz zum normalen Jazz, nicht durch harte Beats unterbrochen. Smooth ist nur, was fließend klingt (...) Smooth Jazz hört man nicht, man lebt ihn.“ Nur in die Zielgruppe passt der Kleine noch nicht ganz, das seien nämlich „umfassende Genießer. Sie pflegen einen Lebensstil, zu dem neben den ruhigen Klängen auch ein guter Wein, Whiskey oder die richtige Zigarre gehören kann.“ Gestern auf dem Weg zur Krabbelstube habe ich ihm Sidsel Endresen und Christian Wallumrøds „Nightsong“ vorgespielt und er hat nicht gebrüllt, sondern sinnend zum Autofenster hinausgesehen. Vielleicht gibt es doch Hoffnung. Die Monk-CDs sind schon eingepackt... Ursula Gaisa |
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