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Oscar Peterson That Devilin’ Tune – A Jazz History
[1895-1950] by Allen Lowe That Devilin’ Tune – A Jazz History [1895-1950] by Allen
Lowe Trotz der beispielhaft im Untertitel genannten Namen Bix Beiderbecke,
Paul Whiteman, Duke Ellington, Fats Waller, Jimmy Dorsey, Fletcher Henderson,
Django Reinhardt und Art Tatum ist diese Box nicht das wofür man
sie halten könnte: ein „Best of“ der Berühmtheiten
jener Zeit, sondern der ultimative Beweis dafür, dass die interessantesten
Beispiele nicht immer von den bekanntesten Musikern stammen müssen. That Devilin’ Tune – A Jazz History [1895-1950] by Allen
Lowe Wie aus den Rezensionen zu den Volumes 1 und 2 hervorgegangen sein
dürfte,
ist Allen Lowes Jazzgeschichte nahezu vorbehaltlos zu empfehlen. In diesem
Band findet man etwa viele Beispiele für den aus so vielen Jazzgeschichten
verbannten Western Swing – hier wird man fündig. Wegen seines
unorthodoxen Zugangs empfiehlt sich das hervorragende Werk allerdings
weniger als Einführung für Anfänger, sondern als Zweiteinstieg,
Korrektiv und Ergänzung bereits vorhandener Kenntnisse. Lowe scheint
ohnehin vorauszusetzen, dass jemand, der seine Boxen kauft, die Meilensteine
und Hits der jeweiligen Zeit ohnehin kennt. Ja, er scheint zu glauben,
jeder Käufer besitze auch ausführliche Diskografien. Nur aus
dieser Annahme heraus ist der einzige Mangel der Boxen verständlich:
das Fehlen der Besetzungsangaben zu den einzelnen Stücken. Nur Bandleader,
Titel und Aufnahmedatum werden genannt, so steht man als Hörer immer
wieder vor dem Rätsel, wer der eine oder andere Solist ist. Zwar
finden sich in den Booklets bisweilen Hinweise, doch hat es damit so
seine Bewandtnis. Die späteren Aufnahmen aus Box 2 werden erst im
Booklet zu Box 3 kommentiert; die späteren Aufnahmen aus Box 3 im
Büchlein von Box 4 beschrieben. Nur wer alle vier Bände und
eine Diskographie besitzt, kann also vollen Nutzen ziehen aus diesen
so gründlich recherchierten Epochenschauen. That Devilin’ Tune – A Jazz History [1895-1950] by Allen
Lowe Die meisten Jazzgeschichten lesen sich als ein Nacheinander von Stilen,
doch der Realität entspricht mehr die Gleichzeitigkeit des Disparaten.
Band 4 der Dokumentation beschäftigt sich mit dem kürzesten
Zeitraum, und doch ist es jener, der das bunteste Bild liefert. In diesem
Zeitraum haben wir es nicht nur mit Bebop und frühem Cool Jazz zu
tun, sondern auch mit traditionellem Jazz verschiedenster Art. Das Revival
des frühen New Orleans Jazz gehört ebenso dazu wie Chicago
Jazz à la Condon und alles was man sonst noch zu Dixieland rechnen
mag. Combo- und Bigband-Swing bekommt seinen gebührenden Anteil,
ebenso Spätausläufer des Western Swing. Wir hören Blues,
R & B und Pop à la Sinatra. Progressiver Jazz à la
Kenton und früher West Coast Jazz werden ebenso mit repräsentativen
Aufnahmen abgedeckt usw. So gelingt es Allen Lowe durch die chronologische
Anordnung die Gleichzeitigkeit von Unterschiedlichem sinnfällig
zu machen. Die Eureka Brass Band und der junge John Coltrane sind 1951
Zeitgenossen und vielleicht hilft es dem Verständnis der damaligen
Jugendlichkeit des Jazz, wenn man sich vergegenwärtigt, dass selbst
Urvater Armstrong in jenem Jahr erst 50 wurde. Wieder fehlen genau jene
Aufnahmen, die man erwartet, und freut sich über Frank Signorelli,
Tony Fruscella, Johnny Carisi, um nur einmal vergessene Italo-Amerikaner
herauszugreifen. Glücklich und bereichert beschließt man nach
der 36. CD, bald wieder ein paar Wochen Zeit zu finden, um alles noch
einmal zu hören.
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