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Christina Calla führte das folgende Interview mit dem Initiator des Edutainment Programms „Jazz für Kinder ohne Altersbeschreibung“, dem Bassisten und 1. Vorsitzenden der Jazzcom e.V. Stuttgart, Mini Schulz. Die Jazzcom hat sich die nachhaltige Förderung der Jazzmusik in der Region Stuttgart zum Ziel gesetzt. Der Verein wurde im Jahr 2003 von mehreren in Stuttgart ansässigen Persönlichkeiten aus Kultur (u.a. Wolfgang Dauner) und Wirtschaft gegründet. Jazzzeitung: Ein wichtiges Thema ist für euch die Förderung
des musikalischen Nachwuchses und damit verbunden die Idee, das zukünftige,
Musik interessierte Publikum frühzeitig für Jazzmusik zu begeistern.
Welche Wege beschreitet ihr, um dieses Ziel zu erreichen? Jazzzeitung: Mit dem Programm „Jazz für Kinder“ ist
es dir gelungen, dieses Thema im Kinder- und Jugendbereich in Stuttgart
nachhaltig zu entwickeln. Womit hat diese Initiative begonnen? Jazzzeitung: Seit Beginn bis heute erfreut
sich das Programm „Jazz
für Kinder“ stetig steigendem Publikumszuspruch. Bereits bei
der ersten Vorstellung war das Programm vollständig ausverkauft.
Mittlerweile hat sich daraus eine feste Stuttgarter Institution entwickelt,
die an Sonntagen Publikum aus dem ganzen Ländle heranlockt und mit
bis zu 400 Zuschauern pro Veranstaltung bereits wochenlang im Vorfeld
ausgebucht ist. Mit welchem Rezept ist es Euch gelungen, die Jazzmusik
für Kinder und Eltern so schmackhaft zu machen? Jazzzeitung: Das „Edutainment“ ist eine junge Veranstaltungsform,
in der Entertainment-Unterhaltung und Education-Erziehung spielerisch
vereint werden. Das Bedürfnis junger berufstätiger Familien
am Wochenende gleichzeitig unterhalten und gebildet zu werden wächst
in den letzten 5 Jahren zunehmend. Im kulturellen Angebot vieler Städte
finden sich mittlerweile Programme dieser Art. In wie weit kommt „Jazz
für Kinder“ diesem Bildungsbedürfnis in der Freizeit
nach? Jazzzeitung: In unserer Zeit der zunehmenden
Medialisierung habt ihr mit dieser sinnlichen Vermittlung der Musik einem
alten Bedürfnis
nach leibhafter Erfahrung der Musik auf die Sprünge geholfen. Unversehens
singen, tanzen, schnipsen und klatschen, grooven Alt und Jung gemeinsam
in Euren Konzerten. Geht der Weg nach dem allgemeinen Starkult der letzten
20 Jahre zurück zum Ursprung, zu den Gemeinschaftsritualen? Mit
welchem Repertoire ist es Euch gelungen diese aktive Fan-Gemeinde aufzubauen? Jazzzeitung: Also eine sinnliche und lebendige
Form der Musikvermittlung. Mit Begeisterung des Publikums kam die Nachfrage
nach einer CD. Beim
Pforzheimer Label „finetone-music“ erschien im Dezember 2005
die CD „Hoppel Hoppel Rhythm Club Vol.2“ mit 24 verjazzten
Kinderliedern. Auf dieser CD werden die Melodien von den Instrumenten
Bass, Klavier, Saxophon übernommen. 2006 erhielt diese CD den Preis
der deutschen Schallplattenkritik. Gesungen wird ausschließlich
im Titelsong „Hoppel Hoppel Rhythm Club“ des Komponisten
Peter Schindler. Kann dieses Medium das Live-Erlebnis ersetzen? Inwieweit
wird das Singen der Lieder mit diesem Medium gefördert? Jazzzeitung: An welchen Spielorten ist das
Programm zu sehen? Habt ihr geplant mit dem Programm auf Tournee zu gehen? Jazzzeitung: Zur Zukunft: In Zeiten der Kürzung der musischen Bildung
an allgemein bildenden Schulen ist das Projekt „Jazz für Kinder“ eine
wunderbare Idee, Eltern und Kinder in ihrer Freizeit gemeinsam an die
Sprache der Musik heranzuführen. Könntest du dir vorstellen,
dass eine derartige Musikvermittlung auch über das Medium Fernsehen
Sinn machen würde? |
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