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Ausgabe April
1998 PORTRAIT: INTERVIEW: FESTIVALS: NEUE CDs BUCH VIDEO NACHGEREICHT |
![]() Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das trifft auch zu, wenn sich unser Mitarbeiter Dirk Meißner in den Konzerttips auf Seite 13 weigert, das 22. Jazz Festival Hamburg 98 in der Fabrik anzukündigen, weil keine Hamburger Musiker auftreten "dürfen". Freilich steckt dahinter nicht nur eine Laune oder gar fehlender Sachverstand, sondern die Erbitterung vieler deutscher junger, aber auch älterer Musiker, daß sie auf der internationalen Jazzszene, die wie die Popmusik eine angloamerikanische Domäne ist, nicht so leicht Fuß fassen können. Letztendlich sind solche Festivalprogramme ohne "Einheimische" nur ein Indiz für einen ganzen Komplex von Problemen und Gegebenheiten. Dazu zählt nicht nur die Amerikagläubigkeit der Veranstalter und des Publikums, dazu gehört auch ein attraktiver Konzertbetrieb wie es der deutsche eben ist: Teure Musiker aus den USA muß man sich auch leisten können. Und dazu gehört genauso die Tatsache, daß es genug deutsche Musiker gibt, die ein Publikum haben und international gebucht werden. Das gilt sicher vor allem für Künstler, die mit einer eigenen Aussage aufwarten können und sich nicht mit der Rolle des Adepten begnügen. Der Musikbetrieb ist heute international, das ist in der Klassik nicht anders wie im Pop- und Jazzbereich. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, wie heute die Perspektiven für einen jungen deutschen Hochschulabsolventen eigentlich wirklich aussehen? Das Thema verdient es, von der Jazzzeitung in nächster Zeit einmal aufgegriffen zu werden. Übrigens: Das Programm des Festival Hamburg 98 finden Sie auf den Seiten 14/15 "Jazz in Hamburg" der gedruckten Ausgabe oder hier. ANDREAS KOLB |
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