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2003 will er sein Abitur am musischen Gymnasium machen, eine andere Reifeprüfung hat er bereits im Juni im Jazzclub Unterfahrt abgelegt: Dort stellte er im Konzert seine zweite CD unter eigenem Namen vor: Christian Elsässer aus München. Das Programm umfasste vor allem Stücke aus der Feder des mittlerweile 18-jährigen Pianisten, die so rund und überzeugend klingen, dass sie allesamt das Zeug zu Jazzstandards haben.
Wie schon die erste erschien auch die neue CD „Venice“ auf dem Label von Organic Music, der engagierten Firma aus Obing im Chiemgau, die sich besonders um die Veröffentlichung von CDs Münchener Jazzmusiker wie Johannes Enders, David Gazarov, Thilo Kreittmeier, Al Porcino, Jason Seizer oder Claus Raible verdient macht. Eine wirkliche Prüfung als Jazzmusiker hat Christian Elsässer also eigentlich gar nicht mehr nötig, schließlich konnte sich der Pianist und Komponist bereits bei den verschiedensten Gelegenheiten im Rampenlicht präsentieren, haben ihm Kritiker und Kollegen längst die besten Zeugnisse ausgestellt: Beim Jubiläumskonzert des Harald Rüschenbaum Jazz Orchestra (vgl. JZ 2/2002) im Februar konnte Christian als Gast vor mehr als 1.200 begeisterten Zuhörern mit der Big Band seine Komposition „Solution“ vorstellen, die nun auch auf „Venice“ zu finden ist. Geboren wurde Christian Elsässer am 23. Juli 1983 in München. Mit acht Jahren begann er mit dem Unterricht für Klavier, Theorie und Komposition, seit Herbst 1999 ist er Jungstudent am Richard-Strauss-Konservatorium in München bei Professor Leonid Chizhik. 1997 wurde er mit 14 Jahren in das Landes-Jugend-Jazzorchester Bayern aufgenommen, im Februar 1999 gründete er sein eigenes Trio. Im März 2002 gab er im Rubinstein-Saal des Münchener Steinway-Hauses in der Reihe „Keys Unlimited“ sein Konzertdebüt als Solopianist. Seit 1999 wirkte er auch in verschiedenen Produktionen des Bayerischen Rundfunks mit, die zum Teil live aus dem Prinzregententheater oder der Philharmonie am Gasteig übertragen wurden. Heute sagt er dazu: „Ich interessiere mich aber auch für Klassik und habe am 250. Todestag von Bach ein Projekt gemacht, bei dem ich Jazzbearbeitungen von Bach gespielt habe. Was eine sehr problematische Geschichte ist, bei diesem Sprung vom Jazz zur Klassik oder umgekehrt den Mittelweg zu finden.“ Damals, im Juli 2000, stellten Götz Thieme und Egbert Tholl in der SZ zu der aus dem Gasteig live vom BR übertragenen Bach-Nacht fest: „Wem dies noch zu bachisch ist, der bleibt bis zum Ende in der Philharmonie, um Christian Elsässer zu hören, der mit seinem Trio und seinen 16 Lebensjahren einen völlig anderen Bach pianiert. Nicht wie Jacques Loussier, der große Gewinner des Bach-Jubeljahres. Denn Elsässer sucht keineswegs die nächstliegende Synkope zum Zwecke des heiteren Kontrapunkts, sondern übersetzt die Originale komplett, was zu wenig Bach, aber viel Jazz führt...” Godehard Lutz Service
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