Ausgabe Januar
1999
Story
Eigensinn und Energie
Christof Lauers Neues Allbum
Lester Bowie und Roscoe Mitchell mit
neuen Projekten
Streichquartett und Jazz
Kontrabaß statt Zweiter Geige
Label-Portrait
The Blue Note Years
Kurz aber wichtig
Kalender
Jazz in München
Jazz in Hamburg
Jazz live
Jazz in Radio u. TV
NEUE CD's
Das Mikrofon Vol. II
Ferenc Snétberger
Kagerer/Bernstein
Roland Kirk
Dieter Ilg
Franz Dannerbauers MLU
Jan Erik Kongshaug
Harlem Jazz Camels
Joe Lovano
Jaco Pastorius
Charlie Mariano's NASSIM
Jazz Essence
Play-Back
Nocturne Records
Glosse
Swingende Systole
Neue Bücher
The Good Life
Jazz und Sprache
Charts
Notes
Memorial
Zum Tod von Michel Petrucciani
Materialien
Louis Armstrong
Impressum |
Für
sein Soloalbum "Live in Germany" ging Michel Petrucciani noch vergangenen
November auf Promotion-Tour. Bei einem Dinner, das Produzent Siggi Loch für den Pianisten
organisiert hatte, lernte ich Petrucciani, dessen Laufbahn ich bis dahin eher aus der
Ferne verfolgt hatte, endlich persönlich kennen. Der sich angeregt unterhaltenden
Tafelrunde verriet der erst 36jährige einiges von seinen Plänen für die Zukunft,
darunter die Gründung einer europäischen Jazzschule in Paris unter seiner
Schirmherrschaft. Es sollte ein europäisches Berklee werden, eine Villa Massimo des Jazz.
Kurz, eine Schule, auf die man erst nach dem Musikstudium geht. Pläne waren schon weit
gediehen, Petrucciani dachte bereits an die Auswahl der Dozenten. Keiner ahnte an diesem
Abend, daß dies sein letzter Besuch in München sein würde. Eine Jazzakademie, so wie er
sie plante, wo junge Stipendiaten ihre Projekte verwirklichen könnten, wäre sicher ein
Vermächtnis in Petruccianis Sinn. Einen Nachruf finden Sie hier. Wir alle lieben Musik
und (meistens) auch die Musiker, die sie machen. Doch damit Musik erklingen kann
und das gilt für alle Genres ist eine Menge Arbeit hinter den Kulissen nötig.
Einen der wichtigsten "Kanalarbeiter" des modernen Jazz porträtiert die
Jazzzeitung: Michael Cuscuna, seit 1975 Produzent für
Blue Note. Dieses legendäre Jazzlabel kann heute auf eine 60jährige Geschichte
zurückblicken, mehr als die Hälfte der Zeit, seit der es überhaupt die Musik gibt, die
uns alle so bewegt. So jung ist der Jazz!
Ein neuer Service der Jazzzeitung: Ab sofort drucken wir regelmäßig Jazz-Charts ab. Die Charts beziehen wir monatlich von der
renommierten Musikfachzeitschrift "Der Musikmarkt".
Nachdem wir in der Januarausgabe unter der Überschrift
"Streichquartett und Jazz" das Modern String Quartet aus München
porträtierten, werfen wir jetzt einen Blick nach Hamburg. Dort gründeten vor zehn Jahren
vier Streicher ein Quartett namens String Thing. Wie das
Modern String Quartet haben auch sie sich dem Jazz und der improvisierten Musik
verschrieben. Endgültig vorbei scheinen also die Zeiten, wo die Klassiker hochnäsig auf
die Kellerjazzer herabblickten, und umgekehrt die klassischen Musiker den Jazz nicht ernst
nahmen. Grenzüberschreitungen sind heute gang und gäbe zum Glück!.
ANDREAS KOLB |