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Luke Gillespie: Stylistic II/V7/I Die Hauptkadenz des Jazz – jedenfalls ab dem Bebop – ermöglicht
zusätzlich noch so viele Varianten (Auslassen der I; Vorsetzen von
VI und III/VI vor die II; Substitution von II, V und I; zusätzliche
Zwischenakkorde…), dass es sinnvoll ist, einmal alle möglichen
Voicings für die drei Hauptakkorde in einem Heft zusammen zu fassen.
Der Autor gibt eine Fülle von Beispielen, auch für Moll und
behandelt eine Reihe von Substitutionen – alles gut verständlich
erklärt. Für Profipianisten ist dieses Heft ein Muss, für
Amateurpianisten auch, wenn sie weiterkommen und nicht immer dasselbe
spielen wollen. Mark Levine: The Drop 2 Book, Sher Music Co., Petulama, USA, 70 Seiten mit einer CD Der Autor, bekannt geworden durch zwei vorzügliche Arbeiten, „The
Jazz Piano Book“ (1990) und „The Jazz Theory Book“ (1995),
beschreibt hier eine Methode (die Arrangeure schon länger verwenden),
Melodien am Klavier mit Akkorden zu harmonisieren, die durch Versetzen
des zweitobersten Tons eines 4-stimmigen engen Satzes um eine Oktave
nach unten entstehen (Drop 2). Lars Wüller: Wicked Witches for 2 Guitars, Acoustic Music Books, 15 Seiten + 2. Stimme, 14 Euro Drei Stücke, eigentlich: Sätze, in Standardnotation, Infos
zur Ausführung, ein Vorwort in deutsch, französisch und englisch,
gut lesbarer Notensatz – das sind die äußeren Fakten
zu den „Bösen Hexen“, die hier jeweils charakterisiert
werden. Ernst-Thilo Kalke: Sax attack – Swinging Europe I for Saxophone Quintet (AATTB), UETZ Musikverlag, Partitur + Einzelstimmen, ca. 14 Euro Europa im Aufschwung – da kommt der Titel „Swinging Europe“ gerade
recht. „Folksongs from Denmark, Switzerland, Russia, France and
Great Britain” – das ist der musikalisch-europäische
Inhalt dieser Ausgabe für fünf Saxophone. Darunter allseits
bekannte Melodien wie „My Bonnie is over the Ocean“ oder „Sur
le Pont d’Avignon“. Uli Führe/Heinz Erhardt: Hinter eines Baumes Rinde wohnt die Made mit dem Kinde (8 Chorlieder zu zwei Stimmen), Fidula, 14,80 (Gesamtausgabe mit Klavierbegleitung, 39 Seiten) bzw. 6,80 Euro (Gesangspart, 24 Seiten) Die kreative Reihe „Der Kinderchor bei Fidula“ präsentiert
in diesem Heft acht erfrischende Lieder: Der Komponist, Musiker und Textautor
Uli Führe vertonte feinsinnig die wortwitzigen Texte von Heinz Erhardt,
der selbst als Pianist musizierte. So entstanden als Tongerüst wunderbar
klangwitzige Stücke für zweistimmigen Chor oder Kinderchor
(7 bis 14 Jahre) und Klavierbegleitung. Dabei glückte auch noch
die Ausrichtung an verschiedenen Stilen: Swing, Rock’n’Roll,
Pop/Schlager, „klaschisch“ (wie Erhardt gerne effektreich
verbal stolperte) und orientalisch. Dank der unaufdringlichen grafisch-farblichen
Gestaltung stehen die Noten im Mittelpunkt der Ausgabe. Die meisten Lieder
handeln von Tieren (Made, Katze, Kuh, Vogel). Unter anderem will leider
dem Lama das Spucken nicht „glucken“ (Das Lama), und in den
Liedern der Wüste begegnen sich „Fata und Mutta Morgana“ – typisch
Heinz Erhardt. Adäquat vertont. Heiteres Ergebnis. www.fidula.de Rainer Lischka: 3 jazzige Duos für Violine und Viola, Friedrich Hofmeister Musikverlag, 2x6 Seiten, 10,50 Euro Diese drei kurzen Duos des Komponisten Lischka
(Jahrgang 1942) entstanden aus der Praxis auf Anregung des Geigers Steffen
Gaitzsch und des Bratschers
Holger Naumann (dem „Streichduo der Dresdner Philharmonie“).
Lischkas Kompositionen sind generell stark rhythmisch geprägt und
wirken oft beschwingt und tänzerisch, was sich auch hier feststellen
lässt. Sie sind geeignet für fortgeschrittene Schüler,
ebenso aber für Profis. Besonders die jazzinteressierten Bratscher
werden aufhorchen, wenn ihnen die Titel Medium-Up, Slow Ballad und Go!
in die Hände fallen. Optisch solide präsentiert, sind die Noten
der raffiniert gestalteten Stücke (Doppelgriffe, Triolen, wechselnde
Techniken zwischen Bogen und pizzicato, swingende und gerade Notenwerte)
sehr gut lesbar. Vergnügliche, anspruchsvolle Literatur. Manfred Schmitz: Eine kleine Jazzmusik für Klavier zu 2, 3, 4 Händen, AMA Verlag, 224 Seiten, mit CD (ca. 40 Min.), 22,95 Euro „Ein spielerischer Weg zu Swing Feeling und Improvisation gleich
von Anfang an“ – das ist es, was der Verlag ankündigt
und der Komponist, Autor, Pianist, Arrangeur und Pädagoge Schmitz
(Jahrgang 1939) hier glaubwürdig einschlägt. Mit etwas Vorkenntnis
kann man sich am sehr ausführlichen Inhaltsverzeichnis gut orientieren:
Das Buch ist von Anfang an extrem praxisbetont und mit raffinierten,
durchnummerierten Übungen und Stücken für zwei bis vier
Hände sehr motivierend aufgebaut. Dabei geht es nicht ums Stückelernen,
sondern der rote Faden, der sich hier durchzieht, ist das Verstehen.
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