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Wolfgang Haffner Wolfgang Haffner live zu hören, ist jedes Mal aufs Neue ein beeindruckendes
Erlebnis: egal ob als Sideman von Albert Mangelsdorff, Klaus Doldinger,
Pat Metheny, Till Brönner, Michael and Randy Brecker oder Chaka
Khan. Sein Spiel ist perfekt und hochvirtuos. Showgehabe hat er nicht
nötig. Sein Stil ist variabel bis hin zur Mimikry – er kann
sich in jede Jazz- und Popstilistik perfekt einfühlen. Um die Lobeshymne
zu vollenden: er ist so perfekt wie Steve Gadd, so filigran wie Jack
DeJohnette, so groovend wie Jeff „Tain“ Watts. Aber wer ist
Wolfgang Haffner eigentlich selbst? Wer das wissen will, sollte ein Augenmerk
auf seine Produktionen als Bandleader richten, die er in regelmäßigen
Abständen herausbringt. Marcel Camus Eine Musik-DVD der besonderen Art. 1958 verfilmte Marcel Camus die klassische
griechische Tragödie von Orpheus und Eurydike, wobei er sie – ausgehend
von einem Theaterstück von Vinicius de Moraes (der später den
Originaltext zu „The Girl from Ipanema“ schrieb) – nach
Rio versetzte. Orfeu ist ein Straßenbahnfahrer, der Eurydice kennenlernt,
die ihre Cousine besucht. Ein Rausch von Bewegung, Farbe und Musik durchzieht
den Film. Einerseits afrikanisch geprägte Trommeln, andererseits
Gitarre und Gesang (alles unverstärkt!) prägen den von Antonio
Carlos Jobim und Luis Bonfa entworfenen Soundtrack – nie zu laut
oder überflüssig wie so viele heutige Filmmusik. Wir lernen
das Leben in einer Favela kennen (damals gab es wohl noch keine Drogenbanden
und keine Schießereien), Ausschnitte aus dem Karneval von Rio und
die überwältigende Freundlichkeit der Brasilianer. Prädikat:
besitzenswert. |
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