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Jazzzeitung

2008/01 ::: seite 7

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Inhalt 2008/01

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig


TITEL - Musikerschicksal
Die Geschichte des Jazztrompeters Werner Steinmälzl – Teil 1


DOSSIER
- Musikbücher
Die wilden Zwanziger
Robert Nippoldt und Hans-Jürgen Schaal und ihr opulentes Buch über New York

Jazz-Visionen aus 40 Jahren
Ein Bildband von Siggi Loch

Drei Wünsche frei
Pannonica de Koenigswinter und ihre Labour of Love

Ein kleines Meisterwerk
Der Fotograf Jimmy Katz und seine Musikerporträts


Portraits

Stéphane Grappelli, Sabine Kühlich, Gilad Atzmon, Hyperactive Kid, Soulsängerin Ledisi, Daniel Glatzel

… und mehr im Inhaltsverzeichnis

Kluges Zusammenspiel

Achtung Geheimtipp: Hyperactive Kid aus Gera mischen die Szene auf

Achtung, in diesem Porträt der Berliner Band Hyperactive Kid kommt schon im ersten Satz das Wort Freejazz vor. Unbedingt trotzdem weiterlesen. Es lohnt sich. Retro-Trends gibt es, seit es Musik gibt. Dass drei junge Musiker den Freejazz wiederentdecken und in höchst konstruktiv, kunstvoll und auch hörbar lustvoll weiterentwickeln, ist eigentlich ein unerwarteter Retro-Trend. In Zeiten, wo alles von Career Development und Networking spricht, denken sie nicht an Gigs und Plattenverträge, sondern einfach an neue, kompromisslose Musik.

Hyperactive Kid aus Gera mischen die Szene auf

Bild vergrößernHyperactive Kid aus Gera mischen die Szene auf

Was sich zunächst so frei anhört, ist in Wirklichkeit von allen drei beteiligten Komponisten durchdacht und wird im Konzert auswendig gespielt (und selbstverständlich auch adhoc manches „dazu komponiert“, also improvisiert). Komponist Philipp Gropper spielt Tenor- und Saxophonsaxophon und beweist bei den suitenartigen Kompositionen von überdurchschnittlicher Länge einen wahrlich langen Atem.

Auf einen Bass verzichtet das Trio. Komponist Ronny Graupe spielt dafür eine siebensaitige Gitarre. Und der dritte Komponist, Christian Lillinger, spinnt am Schlagzeug virtuos die Fäden. Sein früherer Lehrer Günter „Baby“ Sommer gab ihm ein Empfehlungsschreiben mit, aus dem das folgende Zitat stammt: „Scheinbare Strukturlosigkeit verwandelt sich schnell in ein raffiniertes Kompositionsprinzip.

In scheinbarer Absichtslosigkeit werden wir in ein Spannungsfeld gezogen, aus dem wir beim Zuhören nicht entkommen können. Diese Musik verlangt einen aktiven Hörer, der seinen Verstand nicht mit dem Mantel an der Garderobe abgibt.“

Sommers Einschätzung kann man vielleicht noch ergänzen: Hyperactive Kid pflegt keinen puristischen Intellektualismus.

Neben dem Vergnügen am klugen Zusammenspiel produziert das Trio auch Ausdrucksmusik vom Feinsten: Aggression, Liebe, Trauer, Freude, Verträumtheit – alle erdenklichen emotionalen Zustände werden in ihren Werken durchlebt. Eine Entdeckung.

Andreas Kolb

www.hyperactivekid.de

Tour-Termine

12. April: Jazzstudio Nürnberg
18./19. April: jazzahead Bremen

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