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Jürgen Arndt: Thelonious Monk und der Free Jazz, Akademische Druck- und Verlagsanstalt Graz, 276 Seiten (erschienen in der Reihe ,,Beiträge zur Jazzforschung“ der Int. Gesellschaft für Jazzforschung). Ein sehr interessantes Thema, das der Autor in seiner Habilitationsschrift (leider ohne Register) in verständlicher und gut lesbarer Form behandelt, indem er Monks Einfluss auf eine Reihe von Musikern untersucht: John Coltrane, Cecil Taylor, Steve Lacy, Don Cherry, Abdullah Ibrahim, Irene Schweizer, Alexander von Schlippenbach und Misha Mengelberg. Dabei geht er ebenso vorsichtig wie sorgfältig vor; die Ergebnisse seiner Arbeit regen immer wieder zum Nachdenken an und sollten als Anstoß für weitere Untersuchungen dienen, vor allem über den Einfluss Monks auf Pianisten wie Bud Powell, Mal Waldron, Randy Weston und Stan Tracy (immer noch sehr unterschätzt). Denn Monks Musik ist reine Klaviermusik; sie lebt entscheidend vom Klang dieses Instruments. Bei der Übertragung auf andere Instrumente geht daher immer eine Menge verloren. Das gilt auch für seine Themen, die einen wesentlichen Teil seines Werkes ausmachen: Er war nach Duke Ellington der bedeutendste Themenkomponist des Jazz. Daher wäre eine Arbeit über die Interpretation seiner Themen durch andere ebenso wichtig wie eine über seinen Einfluss auf andere Themenkomponisten. Noch ein Gedanke: Monk hat, wie wohl kein Free- Jazz-Musiker (von diesem Stilbereich des Jazz war seine Musikauffassung weit entfernt) auch auf den Free Jazz einen Einfluss ausgeübt. Das Gleiche lässt sich über Lester Young und den Bebop sagen. Wann dürfen wir dazu eine Analyse erwarten? Joe Viera |
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